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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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wer hält solche kirchlichen Empfehlungen schon für etwas Verbindliches?<br />

Vieles deutet darauf hin, daß <strong>der</strong> Krieg <strong>der</strong>zeit als maßgebliches<br />

Programm für das dritte Jahrtausend festgeschrieben wird. Die<br />

Gleichgültigkeit, mit <strong>der</strong> viele Kirchenleute <strong>die</strong>se Entwicklung begleiten,<br />

ist erschreckend. Die angeführten Beispiele zeigen, warum<br />

<strong>die</strong> christliche Ökumene heute durch beschönigende Konzessionen<br />

an den längst verabschiedeten „gerechten Krieg“ den eigenen Erkenntnisstand<br />

verspotten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kriegsprogrammierung gutheißen<br />

würde. Nach einer haltbaren Analyse ist es unmöglich, auch nur einen<br />

Deut abzulassen von <strong>der</strong> Ächtung des Krieges. Heute brauchen<br />

wir allerdings keine harmlosen friedensethischen „Orientierungen“,<br />

son<strong>der</strong>n einen Klartext, <strong>der</strong> Remilitarisierung, Krieg <strong>und</strong> „neoliberale“<br />

Globalisierung als Programmeinheit entlarvt. Der entscheidende<br />

Punkt ist: Es geht auch beim Blick auf US-Amerika, Europa <strong>und</strong><br />

NATO keineswegs mehr um einen Streit über den Weg, auf dem Friedenssicherung<br />

erreicht werden soll. Es geht – nachzuweisen schon<br />

durch eine vergleichende Lektüre von Hirtenworten <strong>und</strong> Militärdoktrinen<br />

– um gegensätzliche Ziel- <strong>und</strong> Friedensvorstellungen! Hier steht das<br />

ökumenische Votum für globales Gemeinwohl <strong>und</strong> eine solidarisch<br />

gestaltete Welt, dort steht das erklärte Ziel von „moralisch“ argumentierenden<br />

Akteuren <strong>der</strong> reichsten Zentren, ohne Rücksicht auf<br />

<strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Menschen <strong>die</strong> Welt mit Hilfe von militärischer Macht<br />

im Sinne ihres Eigennutzes zu gestalten.<br />

4. Massenvernichtung, „Mini-Atombomben“<br />

<strong>und</strong> militärische Revolutionen<br />

Es gibt, wie wir im letzten Abschnitt gesehen haben, viele Arten zu<br />

töten. Man kann in armen Regionen <strong>die</strong> Trinkwasserversorgung privatisieren,<br />

so daß Wasser für einige Bevölkerungsteile einfach zu teuer<br />

Mittel <strong>der</strong> Einflußnahme auf krisenhafte Entwicklungen tatsächlich konsequent<br />

eingesetzt <strong>und</strong> das Spektrum <strong>der</strong> Möglichkeiten ausgeschöpft, <strong>die</strong> sie<br />

bereithalten. Dies verlangt von den Entscheidungsträgern – auf supranationaler<br />

wie nationaler Ebene – zunächst <strong>und</strong> vor allem einen hinreichenden<br />

politischen Willen, sich in Fragen des Krisenmanagements <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gewaltprävention<br />

rechtzeitig zu engagieren. […] Gerade unter dem Gesichtspunkt<br />

von Prävention wird <strong>die</strong> Problematik vielfältiger interessen- <strong>und</strong> machtpolitischer<br />

Verflechtungen von Län<strong>der</strong>n des OECD-Raumes mit Krisenregionen<br />

<strong>und</strong> -gesellschaften erkennbar.“<br />

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