peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder
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gen, da sie <strong>die</strong>se „in einem blinden Glauben <strong>der</strong> freien Entfaltung<br />
<strong>der</strong> Marktkräfte überläßt.“ Sein Bekenntnis zur Ächtung des mo<strong>der</strong>nen<br />
Krieges durch das Konzil: „Heutzutage macht es das Ausmaß<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Schrecken <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Kriegführung – ob nuklear o<strong>der</strong><br />
nicht – absolut unmöglich, als Mittel eingesetzt zu werden, um Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen Nationen zu lösen. Krieg sollte<br />
zur tragischen Vergangenheit gehören, zur Geschichte.“ 81 Gewalt<br />
definiert <strong>die</strong>ser Papst als eine Lüge, <strong>die</strong> „sich gegen <strong>die</strong> Wahrheit<br />
unseres Glaubens“ <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wahrheit des Menschseins richtet <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> mit dem „Weg <strong>der</strong> katholischen Kirche“ nicht vereinbar ist. 82<br />
Vehement hat Johannes Paul II. vor den Folgen eines Irak-Krieges<br />
für den Weltfrieden <strong>und</strong> für das geltende Völkerrecht gewarnt.<br />
Der von den USA als Antiterror<strong>krieg</strong> deklarierte Waffengang sei eine<br />
„Gefahr für das Schicksal <strong>der</strong> Menschheit“. Im Januar 2003 erklärt<br />
er vor dem Diplomatischen Korps: „Zu Beginn <strong>die</strong>ses Jahrtausends<br />
spürt <strong>der</strong> Mensch deutlicher denn je, wie zerbrechlich <strong>die</strong> von ihm<br />
gestaltete Welt ist. […] Egoismus ist auch <strong>die</strong> Gleichgültigkeit <strong>der</strong><br />
wohlhabenden Län<strong>der</strong> gegenüber den Nationen, <strong>die</strong> sich selbst überlassen<br />
sind. Alle Völker haben das Recht, einen angemessenen Anteil<br />
an den Gütern <strong>die</strong>ser Welt <strong>und</strong> am Know-how <strong>der</strong> entwickelten<br />
Län<strong>der</strong> zu erhalten. […] ‚Nein zum Krieg!‘ Er ist nie ein unabwendbares<br />
Schicksal. Er ist immer eine Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Menschheit. Das<br />
Völkerrecht, <strong>der</strong> aufrichtige Dialog, <strong>die</strong> Solidarität zwischen den Staaten<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> ehrenvolle Ausübung <strong>der</strong> Diplomatie sind jene Mittel<br />
zur Lösung von Streitigkeiten, <strong>die</strong> des Menschen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Nationen<br />
würdig sind. Ich sage <strong>die</strong>s mit Blick auf jene, <strong>die</strong> ihr Vertrauen noch immer in<br />
Atomwaffen setzen […] Die Unabhängigkeit <strong>der</strong> Staaten ist nur noch<br />
in einer gegenseitigen Abhängigkeit voneinan<strong>der</strong> denkbar. Alle sind<br />
im Guten wie im Schlechten miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en. […] Denn wie<br />
könnte man <strong>die</strong> Geschicke <strong>der</strong> Welt lenken, ohne Bezug auf all jene<br />
Werte zu nehmen, <strong>die</strong> an <strong>der</strong> Basis jenes ‚universalen Gemeinwohls‘<br />
81 Zitiert nach: Basisgemeinschaft Brot & Rosen 2002,133.<br />
82 „Gewalt ist eine Lüge, denn sie richtet sich gegen <strong>die</strong> Wahrheit unseres<br />
Glaubens, <strong>die</strong> Wahrheit unseres Menschseins. Gewalt zerstört, was sie<br />
vorgibt zu verteidigen: <strong>die</strong> Würde, das Leben, <strong>die</strong> Freiheit <strong>der</strong> Menschen.<br />
Gewalt ist ein Verbrechen gegen <strong>die</strong> Menschheit, denn sie zerstört den<br />
Kern <strong>der</strong> Gesellschaft. Euch allen, <strong>die</strong> es hören, sage ich: Glaubt nicht an<br />
<strong>die</strong> Gewalt; unterstützt keine Gewalt. Der Weg <strong>der</strong> Gewalt ist nicht <strong>der</strong><br />
christliche Weg; er ist nicht <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> katholischen Kirche.“ Johannes<br />
Paul II. (Zitiert nach: Basisgemeinschaft Brot & Rosen 2002, 96.)<br />
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