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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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Wochen hatte <strong>die</strong> – schon in Vorbesprechungen erfolglos anvisierte<br />

– Einigung auf eine gemeinsame Tagesordnung gedauert. Eine weitere<br />

Woche war zur Besetzung <strong>der</strong> Arbeitsgremien notwendig gewesen.<br />

Für <strong>die</strong> eigentliche Arbeit blieben dann nur wenige Tage. Die<br />

IPPNW macht vor allem <strong>die</strong> USA, aber auch den Iran dafür verantwortlich,<br />

daß <strong>der</strong> Atomwaffensperrvertrag sich in <strong>der</strong> schwersten<br />

Krise seines 35jährigen Bestehens befindet.<br />

Zur Lage <strong>der</strong> Welt lautet <strong>die</strong> Diagnose: Unter fortbestehendem<br />

Vernichtungspotential durch Atomwaffen hat sich nach Wegfall <strong>der</strong><br />

Systemkonkurrenz an <strong>der</strong> inneren Logik <strong>der</strong> Weltpolitik seit Hiroshima<br />

<strong>und</strong> Nagasaki keine Verän<strong>der</strong>ung ergeben. Das maßgeblich neue<br />

Programm ist das alte. Es lautet: Krieg. Wer nicht <strong>die</strong> kurzsichtige<br />

Perspektive gegenwärtiger Administrationen teilt, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Zukunft<br />

– zumindest – <strong>der</strong> jetzt lebenden Kin<strong>der</strong> ins Auge faßt, muß<br />

sagen: Die globale Konstellation <strong>der</strong> Machtblöcke ist unter einem<br />

anhaltenden nuklearen Overkill-Arsenal <strong>und</strong> bei absehbaren Revolutionen<br />

<strong>der</strong> Militärtechnologie auf an<strong>der</strong>en Gebieten alles an<strong>der</strong>e<br />

als stabil. Viel konkreter als zu jedem früheren Zeitpunkt wird <strong>der</strong><br />

Einsatz neuer taktischer Nuklearwaffen in Militärplanungen einbezogen.<br />

Mohammed El Baradei, Chef <strong>der</strong> Internationalen Atomenergiebehörde<br />

(IAEO), meint auch deshalb, <strong>die</strong> Gefahr eines Atom<strong>krieg</strong>s<br />

sei noch nie so groß wie heute gewesen. Der Ruf „Nie wie<strong>der</strong><br />

Hiroshima!“ ist aufgr<strong>und</strong> rasanter Enttabuisierungen dringlicher denn<br />

je. Er muß mit neuem Selbstbewußtsein vorgetragen werden. Trotz<br />

elektronischer Gleichschaltung <strong>der</strong> Massenkultur scheint es dafür<br />

immer noch genügend Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit in <strong>der</strong> Weltgesellschaft<br />

zu geben. Am 15. Februar 2003 war <strong>die</strong> größte simultan-weltweite<br />

Friedensdemonstration <strong>der</strong> gesamten Menschheitsgeschichte zu vermelden.<br />

Immer mehr Menschen in Europa verweigern sich einem<br />

politischen Modell, das analog zum Bushismus auf einer aggressiven<br />

Wirtschaftsdoktrin beruht, auf militärische Stärke setzt <strong>und</strong> zivile<br />

Strategien lediglich als Beiwerk abhandelt. Die Absagen an den<br />

EU-Verfassungsvertrag im Jahr 2005 sind auch Absage an ein Europa,<br />

das wie <strong>die</strong> USA eigene Atomwaffen unterhält <strong>und</strong> damit droht.<br />

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