peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder
peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder
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Dieses Buch enthält zwei Teile: Die ersten beiden Kapitel <strong>die</strong>nen<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> historischen Erinnerung, <strong>die</strong> beiden nachfolgenden<br />
beschäftigen sich mit <strong>der</strong> kirchlichen <strong>und</strong> theologischen Bedeutung<br />
des „Themas“:<br />
Das erste Kapitel erinnert an Hiroshima, Nagasaki <strong>und</strong> <strong>die</strong> Folgen.<br />
Was war vorausgegangen? Was bedeuteten <strong>die</strong> beiden ersten Atombombenabwürfe<br />
für Menschen, <strong>die</strong> am eigenen Leib betroffen waren?<br />
Welche Entwicklung <strong>der</strong> Weltgeschichte setzte <strong>die</strong> neue Waffe<br />
in Gang? Was bedeutet <strong>die</strong> Atombombe für uns alle?<br />
Im zweiten Kapitel müssen wir feststellen, „daß Geschichte oft nicht<br />
das ist, was wirklich geschah, son<strong>der</strong>n das, was als solches aufgeschrieben<br />
wird.“ 4 (Henry L. Stimson) Bis heute ist es gelungen, <strong>die</strong><br />
Selbstrechtfertigungen des verantwortlichen Befehlsgebers für <strong>die</strong><br />
Atombombenabwürfe als maßgebliche Erinnerung zu etablieren.<br />
Daraus erwächst – ebenfalls anhaltend – eine zynische Gedächtniskultur.<br />
Die Verdrängung bzw. Geschichtslüge beantwortet zum Teil<br />
auch <strong>die</strong> Frage, warum unsere Zivilisation seit dem 6. <strong>und</strong> 9. August<br />
1945 keinen nachhaltigen Lernschritt gegangen ist.<br />
Das dritte Kapitel beleuchtet <strong>die</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Atombombe für das<br />
Christentum, das sich als Religion des „Friedensfürsten“ versteht.<br />
Wie haben Christen auf „Hiroshima <strong>und</strong> Nagasaki“ reagiert, <strong>und</strong><br />
welche Rolle spielen sie bei dem Ereignis? Ist <strong>die</strong> „Bombe“ nicht<br />
eigentlich ein Produkt des sogenannten Abendlandes? In <strong>der</strong> Frühzeit<br />
<strong>der</strong> Kirche <strong>und</strong> in den staatskirchlichen Jahrhun<strong>der</strong>ten gab es –<br />
bezogen auf den Krieg – jeweils eine völlig verschiedene Christenpraxis.<br />
Im Atomzeitalter setzte sich – wenn auch mit einiger Verspätung<br />
– wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> Erkenntnis durch, <strong>der</strong> Krieg sei nunmehr endgültig<br />
aus <strong>der</strong> Welt zu schaffen. Daneben gab es aber auch Christen, <strong>die</strong><br />
sich ausdrücklich für <strong>die</strong> Atombombe stark machten. Was ist nach<br />
sechs Jahrzehnten aus dem Atompazifismus <strong>der</strong> Kirchen geworden?<br />
Das vierte Kapitel ist vom Wunsch geleitet, <strong>die</strong> Kirchen möchten sich<br />
mit einem zivilisatorischen Ernst 5 <strong>der</strong> Frage des Krieges zuwenden<br />
4 Zitiert nach. Coulmas 2005, 6. Dem Zitat ist dort noch ein Wort von Akira<br />
Kurosawa vorangestellt: „Je<strong>der</strong> erinnert sich nur an das, was ihm genehm<br />
ist.“<br />
5 Mit <strong>der</strong> Wendung „zivilisatorischer Ernst“ benenne ich in <strong>die</strong>sem Buch ein<br />
Bewußtsein, das den Krisenkomplex „Ökonomie, Krieg, Ökologie“ nicht<br />
als Fachthema kirchlicher Spezialreferate, son<strong>der</strong>n eben als Ernstfall <strong>der</strong><br />
Zivilisation begreift.<br />
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