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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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gesellschaftlichen Rahmen sah Einstein beherrscht von ökonomischmilitärischen<br />

Interessen, <strong>die</strong> den Einzelnen – nicht zuletzt durch eine<br />

Kontrolle über <strong>die</strong> „Hauptinformationsquellen (Presse, R<strong>und</strong>funk,<br />

Bildungswesen)“ – in seinem Verständnis des Menschseins <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

menschlichen Geschichte entscheidend beeinflussen. Die Chancen<br />

demokratischer Teilhabe betrachtete er außerdem aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Finanzierungsmethoden<br />

des politischen Apparates außerordentlich<br />

skeptisch. Mitnichten also gedachte Albert Einstein, das „menschliche<br />

Herz“ <strong>und</strong> dessen Abgründe im Atomzeitalter isoliert zu betrachten.<br />

Zudem hat er wie kaum ein Zeitgenosse <strong>die</strong> Unerläßlichkeit<br />

einer neuen internationalen Rechtsordnung für das Überleben<br />

<strong>der</strong> Menschheit betont.<br />

In einer Welt, in <strong>der</strong> Besitzsicherung, Machtausübung <strong>und</strong> Gewalt<br />

sich längst zu totalen Strukturen verobjektivieren, <strong>die</strong> alles durchdringen,<br />

bleibt <strong>der</strong> bloße Rückzug auf das Subjektive folgenlos.<br />

An<strong>der</strong>erseits gibt es ohne jene Revolution, <strong>die</strong> sich in <strong>der</strong> Tat nur im<br />

menschlichen Herzen ereignen kann, keine Quelle für eine Kultur<br />

des Friedens. Die Herausfor<strong>der</strong>ung besteht also für das Christentum<br />

darin, das Verstehen <strong>der</strong> individuellen Erlösungsbedürftigkeit<br />

bzw. Verführbarkeit (Matthäus 4,1-11) <strong>und</strong> eine zivilisatorische Sicht<br />

<strong>der</strong> Götzen Mammon-Macht-Krieg nicht länger voneinan<strong>der</strong> zu trennen.<br />

Um des Überlebens willen brauchen wir eine seelische Immunität<br />

<strong>der</strong> Einzelnen <strong>und</strong> eine kulturelle Immunität <strong>der</strong> ganzen Gattung<br />

gegenüber dem Krieg. Die dazu erfor<strong>der</strong>liche Lernkultur ist,<br />

wie <strong>die</strong> Geschichte zeigt, unter den Bedingungen eines aggressiven<br />

Kapitalismus nicht zu erreichen. Unsolidarische Strukturen bringen<br />

auf allen Ebenen den Krieg hervor, <strong>und</strong> sie reproduzieren in den<br />

Einzelnen jenes <strong>krieg</strong>erische Bewußtsein, das ihr Fortleben garantiert.<br />

8. Die Ächtung <strong>der</strong> Massenvernichtungswaffen:<br />

Atompazifismus als Konsens <strong>der</strong> Ökumene<br />

Die halbherzigen kirchlichen Stellungnahmen zur Atomwaffenpolitik<br />

während des Kalten Krieges lassen sich nur aus einer Parteinahme<br />

für Blockinteressen auf nationaler Ebene erklären. Sie verzichten<br />

auf <strong>die</strong> Feststellung, daß <strong>die</strong> Bereitschaft zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen<br />

für Christen unter allen Umständen unmöglich ist.<br />

Entsprechend werden auch Entwicklung, Tests, Besitz <strong>und</strong> Aufstel-<br />

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