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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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Kongreß legen <strong>die</strong> sogenannten Isolationisten <strong>die</strong> Vereinigten Staaten<br />

strikt auf Neutralität <strong>und</strong> eine Politik des Heraushaltens fest,<br />

nicht zuletzt auch, um <strong>die</strong> Wirtschaftsbeziehungen mit dem Nazideutschen<br />

Reich nicht zu gefährden. Auch <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> USamerikanischen<br />

Bevölkerung betrachtet den Krieg noch als eine rein<br />

europäische Angelegenheit. 4<br />

1. Pearl Harbor <strong>und</strong> <strong>der</strong> „gelbe Feind“<br />

Ganz an<strong>der</strong>s denken <strong>die</strong> „Internationalisten“ unter Führung von US-<br />

Präsident Franklin Delano Roosevelt. Sie teilen <strong>die</strong> nationale Interessensperspektive,<br />

verfolgen unter <strong>die</strong>ser Voraussetzung jedoch einen<br />

ideellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen „Globalismus <strong>der</strong> Freiheit“. 5 Deutschland,<br />

Italien <strong>und</strong> Japan versuchen 1940 mit dem Drei-Mächte-Pakt, US-<br />

„Amerika aus Europa <strong>und</strong> Asien herauszuhalten“ 6 . Indessen verfolgt<br />

<strong>die</strong> Roosevelt-Administration unbeirrbar ihr Aktionsprogramm für<br />

Aufrüstung <strong>und</strong> Kriegseintritt. Dazu gehört „schließlich das Einfrieren<br />

<strong>der</strong> japanischen Guthaben in den USA am 26. Juli 1941, das<br />

zusammen mit den Sanktionen Großbritanniens <strong>und</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande<br />

praktisch ein weltweites Ölembargo bedeutete <strong>und</strong> Japan vor <strong>die</strong><br />

Alternative Krieg o<strong>der</strong> Kapitulation stellte.“ 7 Der Plan des japanischen<br />

Kaiserreiches, sich im Zuge seiner imperialistischen Kriegspläne<br />

nicht mit dem „schlafenden Riesen“ anzulegen, geht also nicht<br />

auf. Den Stand <strong>der</strong> Überlegungen in Washington gibt <strong>die</strong> nachfolgende<br />

Tagebuchbemerkung wie<strong>der</strong>, <strong>die</strong> US-Verteidigungsminister<br />

Henry Stimson am 25.11.1941 nach einer Unterredung mit Präsident<br />

Roosevelt notierte: „Die Frage war, wie man sie in eine Position<br />

manövrieren könnte, in <strong>der</strong> sie den ersten Schuß abgeben würden,<br />

ohne daß uns allzu viel passiert […] es war wünschenswert,<br />

sicherzustellen, daß <strong>die</strong> Japaner <strong>die</strong>s wären [<strong>die</strong> den ersten Schuß<br />

4 Noch im September 1939 wenden sich in einer Gallup-Umfrage 84 Prozent<br />

<strong>der</strong> befragten US-Amerikaner gegen eine militärische US-Beteiligung an <strong>der</strong><br />

Front wi<strong>der</strong> Hitlerdeutschland. Allerdings teilen dann im April 1941 bereits<br />

52,9 Prozent Roosevelts [wohl kaum zutreffende] Einschätzung, nach<br />

einem Sieg über England könne Hitler erfolgreich eine Invasion <strong>der</strong> USA<br />

durchführen.<br />

5 Vgl. Detlef Junker in: Lösche/Loeffelholz 2004, 141-152.<br />

6 Ebd., 142.<br />

7 Ebd., 146. – Zur Vorgeschichte von „Pearl Harbor“ aus japanischer Sicht<br />

vgl. auch Coulmas 2005, 9-11.<br />

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