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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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adigmenwechsel <strong>die</strong>ses bemerkenswerten Beitrages beruft sich mit<br />

einem Zitat auch auf <strong>die</strong> Ökumenische Versammlung in <strong>der</strong> DDR<br />

(1989): „Mit <strong>der</strong> notwendigen Überwindung <strong>der</strong> Institution des Krieges<br />

kommt auch <strong>die</strong> Lehre vom gerechten Krieg, durch welche <strong>die</strong><br />

Kirchen den Krieg zu humanisieren hofften, an ein Ende. Daher<br />

muß schon jetzt eine Lehre vom gerechten Frieden entwickelt werden,<br />

<strong>die</strong> zugleich theologisch begründet <strong>und</strong> dialogoffen auf allgemeinmenschliche<br />

Werte bezogen ist.“ Der Text enthält ein klares<br />

Bekenntnis zum Geist <strong>der</strong> Gewaltfreiheit. Kompetent wie wohl nie<br />

zuvor sprechen <strong>die</strong> katholischen Bischöfe – ausgehend von einer<br />

spürbar neuen biblischen Sicht 149 – über Kriegsprävention, internationales<br />

Gemeinwohl, neue Internationale Ordnung, alternative Strategien<br />

zum Militär, Rüstungsexporte … <strong>und</strong> auch über konkrete<br />

Gestalten des Friedenssakramentes „Kirche“. Doch zu Nuklearwaffen<br />

wollen sie offenbar nichts wirklich Neues sagen, <strong>und</strong> vor allem<br />

nichts, was auf konkrete Nachlässigkeiten <strong>der</strong> nahen Politik hindeuten<br />

könnte. Sie beziehen sich so auf Kontext <strong>und</strong> Wortlaut ihrer<br />

Stellungnahme von 1983 (Gerechtigkeit schafft Frieden): „Die sicherheitspolitische<br />

Diskussion wurde oft mit Leidenschaft, zuweilen<br />

mit polemischer Schärfe geführt. Sie drehte sich im Kern um das<br />

Problem, ob <strong>die</strong> Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> entsprechenden militärischen Planungen als Element einer Politik<br />

<strong>der</strong> Kriegsverhütung ethisch verantwortet werden könnten o<strong>der</strong><br />

nicht. Die lehramtlichen Äußerungen innerhalb <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche gaben auf <strong>die</strong>se schwierige, das Gewissen vieler Menschen<br />

außerordentlich belastende Frage durchaus unterschiedlich nuancierte<br />

Antworten. Sie stimmten aber in <strong>der</strong> Überzeugung überein, daß <strong>die</strong><br />

Strategie <strong>der</strong> nuklearen Abschreckung nur befristet <strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en mit<br />

<strong>der</strong> Pflicht, ‚mit aller Anstrengung nach Alternativen zur Androhung<br />

von Massenvernichtung zu suchen‘ (GsF 4.3.2), ethisch toleriert<br />

werden könne. Diese Bewertung hat nichts von ihrer Gültigkeit verloren, denn<br />

nach wie vor verfügen <strong>die</strong> Großmächte über umfangreiche Atomwaffenarsenale.“<br />

(0.2) Während <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an Abrüstungsverpflichtungen<br />

<strong>und</strong> Internationale Nuklearkonventionen ähnlich wie<br />

von seiten <strong>der</strong> Vatikandiplomatie formuliert werden (II.7.1), bleiben<br />

148 Deutsche Bischofskonferenz (2000): Hirtenwort <strong>der</strong> Deutschen Bischöfe<br />

„Gerechter Friede“ vom 27.9.2000. Als Datensatz in unterschiedlichen<br />

Formaten unter http://dbk.de/schriften/fs_schriften.html .<br />

149 Vgl. auch Lohfink 2001.<br />

127

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