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peter bürger hiroshima, der krieg und die christen - Friedensbilder

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(USA 2004) von Wolfgang Petersen, ein <strong>krieg</strong>erisches Massenprodukt<br />

des aktuellen Imperial-Entertainments.) Öffentlich muß transparent<br />

werden, in welchem Ausmaß Kriegsministerien, Rüstungsproduzenten<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Kriegsprofiteure an den Kriegsbildproduktionen<br />

<strong>der</strong> Unterhaltungsindustrie beteiligt sind, wobei <strong>die</strong> gesetzliche<br />

Kategorie „Verbraucherschutz“ erfolgversprechen<strong>der</strong> ist als<br />

Verbotsfor<strong>der</strong>ungen. Die Neigung kirchlicher Zensoren, sich im Sinne<br />

eines konservativen Jugendschutzes auf beson<strong>der</strong>s drastische<br />

Gewaltdarstellungen zu fixieren, muß überw<strong>und</strong>en werden. Viel gefährlicher<br />

als blutige Szenarien sind <strong>die</strong> sterilen Propagandabil<strong>der</strong><br />

für den mo<strong>der</strong>nen High-Tech-Krieg. Sie machen das grausame Handwerk<br />

<strong>der</strong> Massenvernichtung unsichtbar <strong>und</strong> verankern bereits in<br />

jungen Köpfen <strong>die</strong> Illusion vom sauberen Krieg. Zur Durchbrechung<br />

des bellizistischen Bil<strong>der</strong>monopols sind Gegenkulturen in den Kleinräumen<br />

unerläßlich. An<strong>der</strong>erseits ist angesichts <strong>der</strong> Reichweite <strong>der</strong><br />

wenigen Me<strong>die</strong>nmonopole auch <strong>die</strong> Gegenwehr auf einen globalen<br />

Horizont angewiesen. Die politische For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> UNESCO nach<br />

internationalen Kommunikationsstrukturen, <strong>die</strong> eine Teilhabe <strong>der</strong><br />

unterschiedlichsten Menschen- <strong>und</strong> Kulturräume ermöglichen, muß<br />

von den Kirchen nachdrücklich unterstützt werden. 82 (Der „freie<br />

Markt“ hat sich im Weltmaßstab als Boden für eine <strong>und</strong>emokratische,<br />

ja diktatorische Me<strong>die</strong>nlandschaft in den Händen weniger wirtschaftlich<br />

Mächtiger erwiesen.) Die Beteiligung an <strong>der</strong> UN-Dekade<br />

für eine gewaltfreie Kultur, <strong>die</strong> „den Frieden im Geist <strong>der</strong> Menschen<br />

verankert“, darf nicht länger als Steckenpferd für wenige kirchliche<br />

Dritte-Welt-Gruppen mißverstanden werden. Die Christen Kleinasiens<br />

setzten dem römischen Adler das Bild vom „Lamm auf dem<br />

Thron“ (Offenbarung 7,9) entgegen. Ähnlich könnte <strong>die</strong> international<br />

verb<strong>und</strong>ene Ökumene auch heute dem Raubtierwappen des <strong>krieg</strong>erischen<br />

Imperiums ein Bild entgegensetzen, das Gewaltfreiheit,<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Menschenfamilie symbolisiert.<br />

6. Rehabilitation <strong>der</strong> Pacifici <strong>und</strong> <strong>der</strong> altkirchlichen<br />

Verweigerungspraxis<br />

Die Bibel spricht von „Friedensmachern“, <strong>die</strong> aus einer inneren Güte<br />

heraus aktiv Gewaltfreiheit üben <strong>und</strong> friedliche Beziehungen zwi-<br />

82 Vgl. Bürger 2005b, 545-550.<br />

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