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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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zeichnet werden. In regelmäßigen zeitlichen Abständen erarbeitet und veröffentlicht<br />

<strong>der</strong> Aufgabenträger eine Ausschreibungsstrategie für die jeweils nächsten Jahre, in <strong>der</strong><br />

die geplanten zukünftigen Ausschreibungen festgelegt und frühzeitig kommuniziert<br />

werden. Die Mehrheit <strong>der</strong> Vergabeprozesse basiert jedoch nach wie vor auf dem klassischen<br />

Offertverfahren (Interview Case A, admin. AT 2 2009).<br />

Im Jahr 1997 wurde das Ausschreibungsverfahren von den Aufgabenträgern des entsprechenden<br />

Kantons erstmals im Rahmen <strong>der</strong> Einführung einer neuen Buslinie eingesetzt<br />

(Interview Case A, admin. AT 2 2009). Bis zum Jahr 2009 folgten 24 weitere<br />

Ausschreibungen, die insgesamt 67 Linien umfassten. Damit wurden ca. 30% <strong>der</strong> regionalen<br />

Buslinien im Kanton bereits einmal ausgeschrieben. Bei über <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />

Ausschreibungen wurden mindestens zwei Linien zu einem Ausschreibungslos zusammengefasst.<br />

Den Zuschlag erhielten ausschließlich regional ansässige Verkehrsunternehmen,<br />

die bereits vorher im Kanton Verkehrsleistungen erbracht haben. Dabei<br />

kam es bei ca. einem Drittel <strong>der</strong> Linien zu einem Betreiberwechsel. Ebenfalls ca. ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Ausschreibungen bezog sich auf neue Linien, für die zum ersten Mal eine<br />

Konzession an ein Transportunternehmen vergeben wurde. Das Einsparungsvolumen,<br />

das mit den Ausschreibungen jährlich erzielt wird, beläuft sich auf ca. 10 Millionen<br />

Franken. Ein entsprechen<strong>der</strong> Betrag steht den Aufgabenträgern für einen Netz- und<br />

Angebotsausbau des ÖV zur Verfügung (Interview Case A, admin. AT 2 2009; Case<br />

A: administrativer Aufgabenträger 2011).<br />

7.2.2 Kulturell-kognitive Dimension<br />

Die kulturell-kognitive Dimension von Institutionen bezieht sich auf die in den jeweiligen<br />

Aufgabenträgerorganisationen verinnerlichte gemeinsame kognitive Basis, auf<br />

<strong>der</strong> die Organisationsmitglie<strong>der</strong> ‘wie selbstverständlich’ ihre Argumentationen und<br />

Handlungen aufbauen. Konkret geht es um ein bestimmtes Vokabular, um Klassifizierungen<br />

und um die mentalen Modelle, auf das beziehungsweise auf die sich die Aufgabenträger<br />

im Zusammenhang mit dem regionalen Busverkehr im Allgemeinen und<br />

<strong>der</strong> Vergabe <strong>der</strong> Angebotsvereinbarungen im Beson<strong>der</strong>en beziehen und sie so reproduzieren.<br />

Die Analyse des Datenmaterials hat ergeben, dass die Ebene des administrativen Aufgabenträgers<br />

<strong>der</strong> Fallstudie A viel technisches und ÖV-spezifisches Vokabular verwendet.<br />

So wird im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Beschreibung wesentlicher Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an ein ÖV-System zum Beispiel unter an<strong>der</strong>em von „optimierten Umsteigebeziehungen“,<br />

„tarifarisch einfachen Lösungen“, „guter Nutzerzugänglichkeit“, „Wagenma-

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