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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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deln basiert, eindeutig rational. 11 O<strong>der</strong>, bezogen auf die Ausführungen des einleitenden<br />

Kapitels: Das, was aus Perspektive <strong>der</strong> ökonomischen Rationalität am Ausschreibungswettbewerb<br />

eindeutig rational erscheint, könnte den Aufgabenträgern dennoch<br />

irrational erscheinen, falls sie einer an<strong>der</strong>en Rationalität unterliegen. Auf diesen Gegensatz<br />

zwischen verschiedenen <strong>Rationalitäten</strong> weist auch Weber (1980: 13) im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Unterscheidung von Zweck- und Wertrationalität hin: „Vom<br />

<strong>St</strong>andpunkt <strong>der</strong> Zweckrationalität aus aber ist Wertrationalität immer […] irrational.“<br />

In den vorangegangenen Ausführungen wurde zunächst das für diese Arbeit relevante<br />

Verständnis von Rationalität dargelegt. In den folgenden Unterkapiteln und Abschnitten<br />

werden, daran anknüpfend, auf Basis weiterer Ergebnisse <strong>der</strong> Literaturrecherche<br />

verschiedene Facetten und Formen <strong>der</strong> Rationalität dargestellt. In diesem Rahmen<br />

werden auch wissenschaftliche Ergebnisse zur Rationalität in Organisationen im Allgemeinen<br />

sowie in Politik und Verwaltung im Beson<strong>der</strong>en thematisiert und diskutiert.<br />

2.3 Formen von Rationalität<br />

2.3.1 Die <strong>Rationalitäten</strong> Webers<br />

In <strong>der</strong> Literatur werden, teilweise begründet durch das unterschiedlich weit gefasste<br />

Verständnis von Rationalität, verschiedene Formen o<strong>der</strong> Ausprägungen des Begriffs<br />

diskutiert.<br />

Weber (1980) hat sich bereits zu Anfang <strong>der</strong> 1920er Jahre explizit mit unterschiedlichen<br />

Formen <strong>der</strong> Rationalität auseinan<strong>der</strong>gesetzt. So unterscheidet er verschiedene<br />

<strong>Rationalitäten</strong> des (sozialen) Handelns. Handeln kann demnach ʻzweckrationalʼ,<br />

ʻwertrationalʼ, ʻaffektuell rationalʼ o<strong>der</strong> ʻtraditional rationalʼ ausgestaltet sein (Weber<br />

1980: 12). In <strong>der</strong> wissenschaftlichen Literatur fand und findet das <strong>Rationalitäten</strong>konzept<br />

Webers große Beachtung. Über die Jahre und Jahrzehnte haben sich eine Vielzahl<br />

von Autorinnen und Autoren damit auseinan<strong>der</strong>gesetzt beziehungsweise es in ihren<br />

<strong>St</strong>udien verwendet, so zum Beispiel Dyck (1997), Eisen (1978), Greve (2003),<br />

Habermas & McCarthy (1984), Kalberg (1980), Kroneberg (2007), Lukes (1985),<br />

Miyahara (1986), Mueller (1979), Oakes (2003), Parsons (1949), Rutgers & Schreurs<br />

(2006), Swidler (1973), Townley (2002) o<strong>der</strong> Wilson (2004).<br />

11<br />

Um dennoch ein gewisses Verständnis zwischen Organisationen verschiedener <strong>Rationalitäten</strong> herzustellen, führen Schedler & Proeller<br />

(2011: 68) am Beispiel <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung eine ‘Übersetzungsfunktion’ zwischen den verschiedenen <strong>Rationalitäten</strong><br />

ein.

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