Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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Aus diesem Grund treffen alle obigen Ausführungen im Hinblick auf die Qualität im<br />
regionalen Busverkehr im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Vergabe <strong>der</strong> Angebotsvereinbarungen<br />
auch und verstärkt auf den regionalen Schienenverkehr zu. Ausschreibungen im<br />
Schienenverkehr werden von allen analysierten politischen und administrativen Aufgabenträgern<br />
daher als irrational angesehen und einheitlich abgelehnt. Daraus folgt,<br />
dass eine aktive Rolle <strong>der</strong> Kantone in Bezug auf die Einführung des Ausschreibungsverfahrens<br />
in den regionalen Schienenverkehr nicht zu erwarten ist.<br />
9.4 Limitationen des Forschungsprozesses<br />
Einer empirisch forschenden Person stehen im Zusammenhang mit dem Design und<br />
<strong>der</strong> Konzeptionierung ihres empirischen Forschungsprozesses eine Vielzahl von Methoden<br />
und Verfahren zur Verfügung, die jeweils bestimmte Vorzüge, aber auch Nachteile<br />
haben. Eine Entscheidung für ein bestimmtes Forschungsdesign o<strong>der</strong> für eine bestimmte<br />
Methodologie, die anhand verschiedener Kriterien als für den jeweiligen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisprozess beson<strong>der</strong>s gut geeignet bewertet wird, ist daher<br />
gleichzeitig immer auch eine Entscheidung gegen an<strong>der</strong>e Forschungsdesigns o<strong>der</strong> Methodologien,<br />
die aber unter Umständen hinsichtlich an<strong>der</strong>er Kriterien ebenso gut o<strong>der</strong><br />
besser für den Forschungsprozess geeignet gewesen wären. So wurde zum Beispiel im<br />
Laufe dieser Dissertation verschiedentlich die starke Verankerung <strong>der</strong> empirischen<br />
Ergebnisse in den Daten als Vorteil <strong>der</strong> Grounded Theory für die hier relevanten Fragestellungen<br />
angesprochen. Im Umkehrschluss folgt daraus jedoch unter an<strong>der</strong>em ein<br />
relativ geringer Grad an Abstraktion <strong>der</strong> Forschungsergebnisse (Alvesson & Sköldberg<br />
2009). Wie vermutlich sämtliche empirischen Untersuchungen, weisen daher auch <strong>der</strong><br />
empirische Forschungsprozess <strong>der</strong> vorliegenden Dissertation und die dabei herausgearbeiteten<br />
empirischen Erkenntnisse bestimmte Limitationen auf. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Hinblick auf ihre Generalisierbarkeit sind in diesem Zusammenhang verschiedene Aspekte<br />
relevant, konkret die Repräsentativität, Objektivität, Reliabilität und Validität.<br />
Sie werden im Folgenden sukzessive diskutiert.<br />
Eine erste Limitation bezieht sich auf den Aspekt <strong>der</strong> statistischen Repräsentativität.<br />
Bedingt durch das qualitative Forschungsdesign und die bewusste Entscheidung für<br />
eine auf theoretischen Kriterien basierende Auswahl <strong>der</strong> Fallstudien, sind die Ergebnisse<br />
zwar auf einer analytischen und inhaltlichen Ebene generalisierbar, aufgrund fehlen<strong>der</strong><br />
statistischer Repräsentativität jedoch nicht in statistischer Hinsicht; was allerdings<br />
auch explizit nicht Ziel des Forschungsprozesses war. Um inhaltliche Repräsentativität<br />
zu gewährleisten und unzulässige, durch die empirischen Daten nicht gestütz-