Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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te, analytische Verallgemeinerungen in Bezug auf die Aufgabenträgerrationalitäten zu<br />
vermeiden, wurde im Rahmen <strong>der</strong> Samplingstrategie eine Fallstudienkontrastierung<br />
vorgenommen. Ziel war dabei, Fallstudien mit möglichst unterschiedlichen Ausprägungen<br />
in Bezug auf den zentralen Aspekt, die Vergabepraktiken auszuwählen (Glaser<br />
& <strong>St</strong>rauss 1967; <strong>St</strong>einke 2000).<br />
In diesem Zusammenhang ist allerdings <strong>der</strong> mononationale Kontext <strong>der</strong> vier Fallstudien<br />
anzusprechen. Bei einer Übertragung <strong>der</strong> empirischen Ergebnisse auf Aufgabenträgerorganisationen<br />
an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> sind neben den kulturellen Unterschieden insbeson<strong>der</strong>e<br />
mögliche Unterschiede zwischen den politischen (Anreiz-)Systemen, zwischen<br />
den <strong>St</strong>rukturen <strong>der</strong> Verwaltungssysteme o<strong>der</strong> zwischen den gesetzlichen beziehungsweise<br />
regulativen Institutionen des jeweilige Landes und <strong>der</strong> Schweiz zu berücksichtigen.<br />
Eine weitere Limitation des Forschungsprozesses und <strong>der</strong> daraus resultierenden<br />
Erkenntnisse in Bezug auf ihre Generalisierbarkeit begründet sich im interpretativen<br />
Paradigma dieser Arbeit und <strong>der</strong> in diesem Zusammenhang verwendeten Methode<br />
<strong>der</strong> Grounded Theory. So war es nicht Ziel dieser Dissertation – und konnte es<br />
aufgrund ihrer ontologischen und epistemologischen Grundannahmen auch nicht<br />
sein –, eine möglichst hohe Objektivität <strong>der</strong> Ergebnisse zu erreichen, das heißt die Rationalität<br />
<strong>der</strong> Aufgabenträger objektiv aus dem Datenmaterial herauszuarbeiten und als<br />
objektive Realität darzustellen. <strong>St</strong>attdessen handelt es sich bei den entsprechenden Erkenntnissen<br />
grundsätzlich um subjektive Realitätskonstruktionen des Verfassers auf<br />
Basis subjektiver Interpretationen des Datenmaterials.<br />
Die Möglichkeit, durch Triangulation <strong>der</strong> forschenden Personen Intersubjektivität herzustellen,<br />
indem mehrere Personen das Datenmaterial systematisch interpretierten<br />
(Denzin 1989), konnte nicht genutzt werden, da es sich bei dem Dissertationsprojekt<br />
um das Forschungsprojekt einer Einzelperson handelte. Durch eine kommunikative<br />
Validierung <strong>der</strong> Erkenntnisse (Flick 2009: 388) mittels Ergänzung des empirischen<br />
Forschungsprozesses um ein sich an die Datenauswertung anschliessendes ʻmember<br />
checkingʼ (Guba & Lincoln 1981) wurde aber dennoch Intersubjektivität angestrebt. In<br />
diesem Zusammenhang erfolgte eine Diskussion und Einordnung <strong>der</strong> empirischen Ergebnisse<br />
gemeinsam mit Vertretern <strong>der</strong> Beforschten, also <strong>der</strong> analysierten Aufgabenträgerorganisationen,<br />
sowie eine weitere Feedbackrunde mit Vertretern von Beratungsunternehmen,<br />
die im Regionalverkehr tätig sind, sowie von Verkehrsunternehmen.<br />
Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Ergebnisse methodenbedingt durch Subjektivität<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Schließlich können als dritter und vierter Aspekt in Bezug auf die Limitationen dieser<br />
Dissertation die im Methodenstreit zwischen quantitativer und qualitativer Forschung