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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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5.3.2 Elemente des ‘sensitizing concepts’<br />

5.3.2.1 Kulturell-kognitive Dimension<br />

Durch den Einbezug kulturell-kognitiver institutioneller Elemente wird explizit berücksichtigt,<br />

dass ein Verständnis von organisationalem Handeln und organisationaler<br />

Rationalität den Einbezug kognitiver Prozesse in Organisationen und von ihren Mitglie<strong>der</strong>n<br />

in die Analyse erfor<strong>der</strong>t. Entsprechend beziehen sich die kulturell-kognitiven<br />

institutionellen Elemente auf die geteilten Perzeptionen und die Interpretationen organisationaler<br />

Realität durch und in Organisationen und ihrer Mitglie<strong>der</strong> sowie auf ihre<br />

geteilten Bedeutungssysteme (Scott 2008). Auf <strong>der</strong> kognitiven institutionellen Ebene<br />

entsteht eine soziale Realität <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> einer Organisation und somit <strong>der</strong> Organisation<br />

selbst (Berger & Luckmann 1967). Mit Hilfe <strong>der</strong> entsprechenden institutionellen<br />

Elemente wird es den Mitglie<strong>der</strong>n einer Organisation möglich, kollektive, internalisierte<br />

symbolische Repräsentationen <strong>der</strong> Realität, geteilte mentale Modelle (Denzau &<br />

North 1994) und ein gemeinsames Verständnis <strong>der</strong> organisationalen Realität und ihrer<br />

Umwelt zu erlangen (Scott 2008). Die kulturell-kognitiven Elemente von Institutionen<br />

stellen für eine Organisation somit eine wichtige Grundlage für nachhaltig organisations-kohärentes<br />

Handeln dar, indem auf ihnen basierendes Verhalten von den Organisationsmitglie<strong>der</strong>n<br />

als selbstverständlich angenommen („taken-for-grantedness“, Scott<br />

2008: 51) und nicht hinterfragt wird. Im Rahmen <strong>der</strong> empirischen Analyse interessieren<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> kulturell-kognitiven Dimension von Institutionen konkret – jeweils<br />

in Bezug auf den Regionalverkehr im Allgemeinen und im Hinblick auf die Vergabe<br />

<strong>der</strong> Angebotsvereinbarungen im regionalen Busverkehr im Speziellen – das verwendete<br />

Vokabular <strong>der</strong> Aufgabenträger, wie<strong>der</strong>kehrende Argumentationsmuster, verwendete<br />

Klassifikationen, Schemata und Kategorisierungen sowie geteilte mentale Modelle.<br />

5.3.2.2 Normative Dimension<br />

Ein an<strong>der</strong>er Fokus wird im Zusammenhang mit den normativen Elementen von Institutionen<br />

gesetzt. Zentrale symbolische Systeme sind die Werte und Normen, die für eine<br />

Organisation o<strong>der</strong> ein organisationales Feld gelten sowie die damit verbundenen Erwartungen<br />

an die Organisationsmitglie<strong>der</strong> und an ihre jeweiligen Rollen in <strong>der</strong> Organisation<br />

(Scott 2008). Organisationale Werte geben die grundsätzlichen Ziele einer Organisation<br />

vor, organisationale Normen die zu ihrer Erreichung als legitim akzeptierten<br />

Maßnahmen. Sie haben den Charakter nicht o<strong>der</strong> nur gering formalisierter organisationaler<br />

Verhaltensregeln und Verhaltensroutinen (North 1990). Werte und Normen<br />

prägen (organisationale) Handlungsmuster über zwei Mechanismen. Zum einen erfahren<br />

sie eine Internalisierung durch die Organisationsmitglie<strong>der</strong> und schlagen sich als

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