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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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136 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.<br />

es sich überwiegend um Leistungen des Ortsverkehrs; <strong>der</strong> positive Ausschreibungsentscheid<br />

wurde damals von den zuständigen kommunalen Aufgabenträgern getroffen.<br />

Die kantonale Aufgabenträgerorganisation akzeptierte die Entscheidung und begleitete<br />

den Ausschreibungsprozess konstruktiv, obwohl sie nicht wirklich überzeugt davon<br />

war (Interviews Case D: pol. AT 2009; admin. AT 1 2009 und admin. AT 2 2010).<br />

Die Ausschreibung hatte einen Betreiberwechsel zur Folge, <strong>der</strong> für die <strong>kantonalen</strong><br />

Aufgabenträger unerwartet kam und auch nicht erwünscht war. Im Ergebnis führte das<br />

zwar zu einer geringen Effizienzsteigerung auf den betroffenen Linien, aber auch zu<br />

Einbußen in <strong>der</strong> von den Kundinnen und Kunden wahrgenommen Qualität. Diese entstanden<br />

zum einen durch den Wegfall verschiedener Zusatzleistungen, die bislang<br />

durch den bisherigen Betreiber unentgeltlich erbracht worden waren. Zu nennen sind<br />

hier etwa die Abholung beziehungsweise Ablieferung von Touristengruppen direkt am<br />

Hotel statt an <strong>der</strong> nächstgelegenen Haltestelle o<strong>der</strong> die Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen<br />

auch außerhalb von Haltestellenzonen. Zum an<strong>der</strong>en entstanden Qualitätseinbußen<br />

dadurch, dass <strong>der</strong> neue Betreiber in <strong>der</strong> ersten Zeit nach Betriebsaufnahme teilweise<br />

Probleme mit <strong>der</strong> Fahrplaneinhaltung und dem Anfahren <strong>der</strong> richtigen Haltestellen<br />

hatte (Interviews Case D: pol. AT 2009; admin. AT 1 2009 und admin. AT 2<br />

2010).<br />

Die Ausschreibung blieb ein Einzelfall. Sämtliche späteren Vergaben basierten wie<strong>der</strong><br />

auf dem klassischen Offertverfahren. Auch im Zusammenhang mit verschiedenen ausgelaufenen<br />

Konzessionen ab dem Jahr 2007 beziehungsweise mit den sich daran anschließenden<br />

Angebotsvereinbarungen wurden jeweils Entscheidungen gegen die Anwendung<br />

des Ausschreibungsverfahrens getroffen (Interview Case D: pol. AT 2009).<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage im Jahr 2006, die den<br />

Einsatz von Ausschreibungswettbewerb zur Neuvergabe auslaufen<strong>der</strong> Konzessionen<br />

im regionalen Busverkehr betraf, legte <strong>der</strong> für den ÖV zuständige Regierungsrat explizit<br />

dar, dass unter den gegebenen Rahmenbedingungen keine Ausschreibungen geplant<br />

seien (Case D: Legislative 2006).<br />

7.5.2 Kulturell-kognitive Dimension<br />

Eine wesentliche Erkenntnis <strong>der</strong> Datenanalyse, die für alle drei institutionellen Dimensionen<br />

von Bedeutung ist, betrifft die beson<strong>der</strong>e Affinität des administrativen Aufgabenträgers<br />

zum ÖV. Dieser Aspekt wurde teilweise bereits im Zusammenhang mit den<br />

an<strong>der</strong>en Fallstudien angesprochen. Bei <strong>der</strong> Fallstudie D ist er jedoch beson<strong>der</strong>s ausgeprägt<br />

und deutet sich zum Beispiel bereits in <strong>der</strong> speziellen Dekoration <strong>der</strong> Büroräum-

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