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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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180 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.<br />

ganisationalen Feld des Regionalverkehrs institutionalisieren konnte. Hinweise auf ein<br />

systematisches Konfliktpotential, das durch multiple <strong>Rationalitäten</strong> bedingt ist, wie in<br />

<strong>der</strong> neo-institutionalistischen Literatur verschiedentlich (D'Aunno et al. 1991; Denis et<br />

al. 2001 Glynn & Lounsbury 2005; Reay & Hinings 2009, Scott 1994) thematisiert,<br />

haben sich im Verlauf des empirischen Forschungsprozesses für den <strong>der</strong>zeitigen regulativen<br />

und finanziellen Kontext <strong>der</strong> Aufgabenträger nur bedingt gezeigt.<br />

Ein weiteres empirisches Schlüsselergebnis betrifft konkret das Ausschreibungsverfahren.<br />

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass <strong>der</strong> Ausschreibungswettbewerb<br />

in den Kantonen, in denen er zur Anwendung kommt,<br />

ʻzweckentfremdetʼ im Sinne <strong>der</strong> organisationalen <strong>Rationalitäten</strong> <strong>der</strong> Aufgabenträger<br />

eingesetzt wird. Nicht seine ökonomische Handlungslogik an sich ist relevant, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr <strong>der</strong> erwartete Beitrag, den das Verfahren im jeweiligen regulativen und finanziellen<br />

Kontext zu einem rationalen Vergabeergebnis aus Perspektive <strong>der</strong> ÖV-<br />

Rationalität beziehungsweise <strong>der</strong> politischen Rationalität leisten kann.<br />

Gemäß Zucker (1987; 1988) kommt es zu einer schnellen Verbreitung und Anwendung<br />

neuer Formen organisationaler Arrangements innerhalb eines organisationalen<br />

Feldes – wie zum Beispiel einer neuen Vergabepraktik –, wenn sie eine Legitimation<br />

in eben diesem organisationalen Feld erfahren haben. Im Zuge des empirischen Forschungsprozesses<br />

ist deutlich geworden, dass das Ausschreibungsverfahren eben diese<br />

Legitimation im organisationalen Feld des Regionalverkehrs noch nicht erlangt hat<br />

und bei zukünftigen regulativen und finanziellen Rahmenbedingungen, die in ihren<br />

Grundzügen den heutigen entsprechen, auch nicht erlangen wird. Ausschreibungen<br />

werden zwar weiterhin in begründeten Einzelfällen und/o<strong>der</strong> in einzelnen Aufgabenträgerorganisationen<br />

eine Rolle spielen; ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel im<br />

Vergabe- und Bestellsystem des regionalen Busverkehrs ist jedoch aufgrund <strong>der</strong> organisationalen<br />

<strong>Rationalitäten</strong> <strong>der</strong> Aufgabenträger nicht zu erwarten.<br />

9.2 Implikationen für die Forschung…<br />

9.2.1 …zum öffentlichen Verkehr<br />

Implikationen aus den empirischen Erkenntnissen des Forschungsprozesses lassen sich<br />

sowohl für die wissenschaftliche Forschung mit konkretem Bezug auf den öffentlichen<br />

Verkehr als auch generell für das wissenschaftliche Feld des Public Managements ableiten.

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