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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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haltsbezogenen Teilrationalitäten für die einzelnen konkreten politischen Verantwortungsbereiche<br />

herausbilden.<br />

8.3.2 Politische Rationalität im öffentlichen Verkehr<br />

Der Analysefokus im Zusammenhang mit den Forschungsfragen <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Dissertation, die konkrete Rationalität in Bezug auf den Regionalverkehr, setzt eine<br />

Ebene unterhalb <strong>der</strong> eben beschriebenen Meta-Ebene an. Es geht in diesem Zusammenhang<br />

um die Frage, was politischer Erfolg konkret in Bezug auf den Regionalverkehr<br />

bedeutet.<br />

Wesentlich ist zunächst die einhellige Meinung <strong>der</strong> politischen Aufgabenträger, dass<br />

<strong>der</strong> Regionalverkehr einen hohen <strong>St</strong>ellenwert in <strong>der</strong> Bevölkerung einnimmt. Daraus<br />

folgt, dass das ʻÖV-Zeugnisʼ eines <strong>kantonalen</strong> Verkehrsdirektors o<strong>der</strong> einer <strong>kantonalen</strong><br />

Verkehrsdirektorin, das er beziehungsweise sie von <strong>der</strong> Bevölkerung ausgestellt<br />

bekommt, für den angestrebten politischen Erfolg von Bedeutung ist. Die politischen<br />

Aufgabenträger versuchen daher allesamt, ein möglichst gutes ʻÖV-Zeugnisʼ von <strong>der</strong><br />

relevanten Bevölkerung ausgestellt zu bekommen. In diesem Zusammenhang unterscheiden<br />

sie zwischen Kriterien mit hoher und weniger hoher Relevanz. Einigkeit besteht<br />

dahingehend, dass die Bevölkerung wenig sensitiv für das Thema „Effizienz im<br />

regionalen Busverkehr“ ist. Man geht davon aus, dass Einsparungen öffentlicher Abgeltungen<br />

mittels realisierter Effizienzsteigerungen aufgrund <strong>der</strong> fehlenden individuellen<br />

direkten und persönlichen Betroffenheit – eine höhere Effizienz in <strong>der</strong> Leistungserstellung<br />

hat keinen direkten und zeitnahen Einfluss auf die Tarife – auf wenig Interesse<br />

in <strong>der</strong> Bevölkerung stoßen. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Mit Effizienzerhöhungen im regionalen<br />

Busverkehr lassen sich keine Wahlen gewinnen.<br />

Der entscheidende Faktor für das angestrebte gute ʻÖV-Zeugnisʼ wird aufgrund <strong>der</strong><br />

gegebenen persönlichen Betroffenheit großer Teile <strong>der</strong> Bevölkerung in <strong>der</strong> Qualität<br />

gesehen. Allerdings geht man unisono davon aus, dass eine hohe Qualität im Regionalverkehr<br />

weit weniger stark positiv als eine partiell schlechte Qualität negativ bewertet<br />

wird. Begründet wird diese Annahme mit <strong>der</strong> großen Erwartungshaltung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung. Eine hohe Qualität im Regionalverkehr und damit auch im regionalen<br />

Busverkehr stelle den Normalzustand dar, werde entsprechend erwartet und als nichts<br />

Beson<strong>der</strong>es angesehen. Dies habe zur Konsequenz, dass die Erwartungen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

durch eine tatsächlich hohe Qualität lediglich erfüllt, aber nur schwer übertroffen<br />

werden können. Dagegen führe eine – wenn auch nur partiell – als schlecht wahrgenommene<br />

Qualität zu einer Erwartungsenttäuschung bei den Menschen. Eine Nicht-

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