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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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PostAutos. Was natürlich mit dem Auftritt, den wir eigentlich haben wollen, wie wir gegenüber<br />

dem Kunden auftreten wollen, nicht unbedingt vereinbar ist.“ (Interview Case D, admin.<br />

AT 2 2010)<br />

Im Hinblick auf die finanziellen Aspekte fällt die Bewertung <strong>der</strong> beiden Vergabeverfahren<br />

ähnlich aus. Zunächst einmal wird seitens des Amts von einer schon heute ausreichend<br />

hohen Effizienz <strong>der</strong> Busunternehmen ausgegangen. Insbeson<strong>der</strong>e die einmalige<br />

Ausschreibung aus dem Jahr 1999 habe dafür gesorgt, dass die Unternehmen effizient<br />

arbeiteten. Entsprechend geringes Potential zur weiteren Effizienzsteigerungen<br />

wird im Ausschreibungswettbewerb gesehen.<br />

„Da wirkt immer noch <strong>der</strong> virtuelle Wettbewerb. Wir haben ja mal gezeigt, dass wir das machen.<br />

Also ich habe schon den Eindruck, dass <strong>der</strong> Schreck noch tief sitzt. Das ist noch nicht so<br />

schnell vergessen gegangen. Das ist Schock gewesen, für uns alle. Das Damoklesschwert, das<br />

über je<strong>der</strong> Unternehmung hängt, das hängt immer noch. Und mehr braucht es eigentlich gar<br />

nicht.“ (Interview Case D, admin. AT 2 2010)<br />

Potential für weitere Effizienzsteigerungen im regionalen Busverkehr wird in erster<br />

Linie in einer Optimierung <strong>der</strong> Infrastruktur sowie <strong>der</strong> Angebots- und Fahrplankonzepte<br />

gesehen. Beides erfor<strong>der</strong>t aus Sicht des Amts – ähnlich wie in Bezug auf die Qualität<br />

beschrieben – eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Busunternehmen.<br />

Bei einer wettbewerblichen Vergabe mittels Ausschreibungen wäre dies jedoch<br />

nicht möglich (Interview Case D, admin. AT 1 2009).<br />

Zusammenfassend kann für die administrative Aufgabenträgerebene festgehalten werden,<br />

dass die Normen im Hinblick auf den ÖV sowie auf die Vergabe <strong>der</strong> Angebotsvereinbarungen<br />

durch qualitative und soziale Werte geprägt werden. Daraus folgt eine<br />

klare Präferenz für das Offert- und gegen das Ausschreibungsverfahren. Die entsprechenden<br />

Erkenntnisse ähneln denjenigen für den administrativen Aufgabenträger <strong>der</strong><br />

Fallstudie C.<br />

Politische Aufgabenträgerebene<br />

In Bezug auf die politische organisationale Ebene lieferte die Analyse <strong>der</strong> Werte und<br />

Normen zunächst überraschende Erkenntnisse, die sich im Zuge <strong>der</strong> weiteren Datenanalyse<br />

jedoch relativierten. In Analogie zur ebenfalls nicht-ausschreibenden Fallstudie<br />

C war erwartet worden, dass Effizienz eher keine große Rolle im Wertesystem<br />

spielt. Der politische Aufgabenträger des Case D dagegen betonte im Interview im<br />

Rahmen seiner Erzählungen mehrfach die hohe Relevanz von finanziellen Aspekten<br />

und hoher Effizienz für ihn und für seine Entscheidungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Vergabe <strong>der</strong> Angebotsvereinbarungen.<br />

„Für mich als Besteller muss aber natürlich auch die Wirtschaftlichkeit stimmen. Also, es gibt<br />

auch die Frage, wie teuer ist das Angebot, nicht nur für den Kunden, son<strong>der</strong>n wie viel legt<br />

jetzt <strong>der</strong> Kanton noch dazu. Die Frage <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit hat man immer im Hinterkopf bei

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