Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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Prüfinstanz für die Reichweite <strong>der</strong> Geltung des zugrunde gelegten theoretischen Erklärungsansatzes“<br />
(Meuser & Nagel 1991: 447). Der Interessensfokus <strong>der</strong> Interviews liegt<br />
dabei auf dem Kontextwissen <strong>der</strong> Experten, die Interviews selbst übernehmen nur eine<br />
ergänzende Funktion im Forschungsprozess. Für den oben beschriebenen Zweck – die<br />
Ergänzung <strong>der</strong> narrativen Interviews und die Überprüfung <strong>der</strong> daraus abgeleiteten Erkenntnisse<br />
– ist das Experteninterview daher die geeignete Interviewform.<br />
Für jeden Case erfolgte eine spezifische Vorbereitung <strong>der</strong> Experteninterviews auf Basis<br />
<strong>der</strong> ersten Erkenntnisse aus den narrativen Interviews mit Vertretern <strong>der</strong> Aufgabenträgerorganisationen.<br />
Ergebnis dieser Vorbereitung war für jeden Case ein Interviewleitfaden,<br />
<strong>der</strong> zusätzlich auf die spezifische Situation eines jeden Interviewpartners<br />
erweitert wurde. Die Leitfäden wurden offen formuliert. Sie enthielten die für die Experteninterviews<br />
relevanten Themen, nicht jedoch die konkreten Fragen und den genauen<br />
Ablauf des Interviews. Die Experteninterviews starteten mit einer Einleitungsphase,<br />
in <strong>der</strong>en Rahmen zunächst die Spielregeln des Interviews geklärt wurden (zum<br />
Beispiel Anonymität, digitale Aufzeichnung des Gesprächs). Weiterhin wurden das<br />
grundsätzliche Forschungsprojekt im Allgemeinen sowie die Funktion <strong>der</strong> Experteninterviews<br />
im Forschungsprozess im Speziellen kurz vorgestellt. In diesem Zusammenhang<br />
wurde insbeson<strong>der</strong>e erläutert, warum die entsprechende Person als Experte o<strong>der</strong><br />
Expertin ausgewählt wurde (Meuser & Nagel 1991). In <strong>der</strong> Regel ergaben sich seitens<br />
<strong>der</strong> Gesprächspartner Nachfragen zum Forschungsprojekt, die vom Autor beantwortet<br />
wurden. Anschließend folgte <strong>der</strong> Übergang in die Hauptphase des Interviews, <strong>der</strong>en<br />
Grundlage <strong>der</strong> offene Interviewleitfaden bildete. Die einzelnen Themen und Themenblöcke<br />
wurden mit den Gesprächspartnern diskutiert. In diesem Zusammenhang wurden<br />
von den interviewten Personen teilweise auch an<strong>der</strong>e Themen und Perspektiven in<br />
die Diskussion eingebracht, die zwar im Interviewleitfaden nicht berücksichtigt wurden,<br />
aber dennoch für die Forschungsfrage relevant waren. Am Ende des Interviews<br />
wurde erneut die Frage nach weiteren, möglicherweise wichtigen, Interviewpartnerinnen<br />
und -partnern gestellt.<br />
Insgesamt wurden 17 Experteninterviews mit einer Dauer von jeweils ca. 60 bis 90<br />
Minuten durchgeführt.