Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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Die hinter <strong>der</strong> Dissertation und dem entsprechenden empirischen Forschungsprozess<br />
stehende Motivation basierte maßgeblich darauf, die Perspektive <strong>der</strong> Aufgabenträgerorganisationen<br />
in die wissenschaftlichen Diskussionen zum Thema „Ausschreibungswettbewerb<br />
im öffentlichen Verkehr“ einzubringen und so einen Beitrag zur Verringerung<br />
<strong>der</strong> im Unterkapitel 1.2 identifizierten Forschungslücke zu leisten. Durch den<br />
mehrheitlich einseitigen Fokus <strong>der</strong> entsprechenden wissenschaftlichen Publikationen<br />
auf ökonomische Aspekte, verbunden mit dem Versuch, die Entscheidungsträger in<br />
Politik und Verwaltung mit den jeweiligen Ergebnissen von <strong>der</strong> Sinnhaftigkeit des<br />
Ausschreibungsverfahrens zu überzeugen, wird den Aufgabenträgern implizit ökonomische<br />
Rationalität ʻunterstelltʼ. Auf Basis <strong>der</strong> in dieser Dissertation gewonnenen empirischen<br />
Erkenntnisse kann diese implizite Annahme als nicht zutreffend bezeichnet<br />
werden. Das hat zur Konsequenz, dass sowohl die entsprechenden Forschungsergebnisse<br />
als auch das Ausschreibungsverfahren von den Entscheidungsträgern in Politik<br />
und Verwaltung größtenteils als nicht rational im Sinne ihrer <strong>Rationalitäten</strong> beurteilt<br />
und daher abgelehnt werden.<br />
Eine konkrete Implikation für die wissenschaftliche Forschung im Zusammenhang mit<br />
dem Thema „Ausschreibungswettbewerb im öffentlichen Verkehr“ lässt sich aus den<br />
empirischen Ergebnissen dahingehend ableiten, dass die mit dem Ausschreibungsverfahren<br />
verbundenen Konsequenzen im Hinblick auf qualitative Aspekte künftig stärker<br />
in die entsprechenden Forschungsprozesse einbezogen werden sollten. Auf diese Weise<br />
könnte dem Verfahren nicht nur wissenschaftliche, son<strong>der</strong>n auch praktische Relevanz<br />
verschafft werden. Forschungsbedarf ergibt sich in diesem Zusammenhang in<br />
Bezug auf den nach wissenschaftlichen Kriterien herausgearbeiteten konkreten Einfluss<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Vergabeverfahren und ihrer jeweiligen Varianten auf die Qualität<br />
im öffentlichen Verkehr.<br />
9.2.2 …zum Public Management generell<br />
Die Analyse <strong>der</strong> <strong>Rationalitäten</strong> in Politik und Verwaltung fokussierte im Rahmen <strong>der</strong><br />
vorliegenden Dissertation auf das konkrete organisationale Feld des Regionalverkehrs.<br />
Die entsprechenden Erkenntnisse sind jedoch auch mit grundsätzlicher Relevanz für<br />
die Wissenschaftsdisziplin des Public Management verbunden.<br />
In Bezug auf die Ergebnisse hinsichtlich <strong>der</strong> Rationalität <strong>der</strong> politischen Aufgabenträgerebene<br />
liegt eine entsprechende Relevanz darin begründet, dass die identifizierte<br />
zentrale Handlungslogik auf einer den politischen Inhalten übergeordneten Meta-<br />
Ebene angesiedelt ist. Diese Handlungslogik besagt, dass Handeln und Entscheidun-