30.01.2014 Aufrufe

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. 155<br />

Optimierung im Regionalverkehr zu erreichen ist. In den ausschreibenden administrativen<br />

Aufgabenträgerorganisationen <strong>der</strong> Fallstudien A und B geht man unter an<strong>der</strong>em<br />

davon aus, dass dafür insbeson<strong>der</strong>e ein gutes Verhältnis aus Abgeltungen und Verkehrsleistungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, damit für die zur Verfügung stehenden öffentlichen<br />

finanziellen Mittel – vor allem in Zeiten steigenden finanziellen Leidensdrucks – möglichst<br />

viele und möglichst hochwertige Verkehre bestellt werden können. Daraus folgt,<br />

dass eine zumindest partielle und/o<strong>der</strong> temporäre Ausrichtung des organisationalen<br />

Handelns an Aspekten ökonomischer Rationalität rational im Sinne <strong>der</strong> zentralen qualitativen<br />

Handlungslogik ist beziehungsweise sein kann.<br />

Die nicht-ausschreibenden Aufgabenträgerorganisationen <strong>der</strong> Fallstudien C und D dagegen<br />

sehen ökonomische Aspekte aufgrund eines fehlenden finanziellen Leidensdrucks<br />

als weniger relevant für eine Optimierung des Regionalverkehrs an. Entscheiden<strong>der</strong><br />

sei vielmehr eine möglichst ganzheitliche und integrierte Planung und Abstimmung<br />

des Angebots unter Einbezug <strong>der</strong> relevanten Verkehrsträger <strong>St</strong>raße und<br />

Schiene sowie <strong>der</strong> jeweiligen Verkehrsunternehmen. Dafür brauche es neben einer<br />

möglichst geringen Anzahl an Verkehrsunternehmen, die im jeweiligen Markt tätig<br />

sind, eine gute Zusammenarbeit und gute Beziehungen sowohl zwischen Aufgabenträgern<br />

und Unternehmen als auch unter den Unternehmen an sich. Das heißt mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten, dass die Elemente des regionalen ÖV-Systems in möglichst hohem Grad integriert<br />

sein sollten. Daraus wie<strong>der</strong>um folgt, dass eine Ausrichtung des organisationalen<br />

Handelns an Aspekten sozialer Rationalität mit ihrer integrierenden Handlungslogik<br />

rational im Sinne <strong>der</strong> zentralen qualitativen Handlungslogik ist beziehungsweise sein<br />

kann.<br />

Entscheidend für die ÖV-Rationalität als Ganzes ist das bereits angesprochene Verhältnis<br />

zwischen zentraler qualitativer und sekundärer ökonomischer beziehungsweise<br />

sozialer Teilrationalität. Während eine Handlung, die sich an <strong>der</strong> qualitativen Logik<br />

orientiert, aus Sicht <strong>der</strong> ÖV-Rationalität grundsätzlich als rational bewertet wird, gilt<br />

das für die sekundären Teilrationalitäten eben gerade nicht. Das heißt, dass eine konkrete<br />

Handlung aus Perspektive <strong>der</strong> ÖV-Rationalität nicht allein schon deshalb rational<br />

ist, weil sie auf den Logiken ökonomischer o<strong>der</strong> sozialer Rationalität basiert. Vielmehr<br />

wird sie erst dann als rational im Sinne <strong>der</strong> ÖV-Rationalität bewertet, wenn von ihr ein<br />

konkreter Beitrag zur zentralen Handlungslogik, das heißt eine positive Wirkung auf<br />

die Qualität im Regionalverkehr, erwartet werden kann. Nicht die eigene Rationalität<br />

<strong>der</strong> sekundären <strong>Rationalitäten</strong> steht im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n das in ihnen vermutete<br />

Potential zur Erzielung von Ergebnissen, die aus Sicht <strong>der</strong> zentralen qualitativen Teilrationalität<br />

und ihrer Handlungslogik rational sind.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!