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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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rativen organisationalen Aufgabenträgerebene als auch mindestens mit dem/<strong>der</strong> für<br />

den Regionalverkehr zuständigen Exekutivpolitiker/-politikerin <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Gebietskörperschaft als Vertreter/in <strong>der</strong> politischen organisationalen Aufgabenträgerebene<br />

geführt werden konnten.<br />

6.3 Datenerhebung<br />

6.3.1 Qualitative Interviews<br />

6.3.1.1 Auswahl <strong>der</strong> Interviewform<br />

Um die einzelnen Fallstudien hinsichtlich <strong>der</strong> jeweiligen Aufgabenträgerrationalität<br />

auswerten zu können, bedurfte es zunächst einer entsprechenden Datenerhebung. Gemäß<br />

<strong>St</strong>rauss & Corbin (1998) können verschiedenste Daten in einen Grounded Theory-Prozess<br />

einbezogen werden, so zum Beispiel Interviewprotokolle, Notizen von<br />

Feldbeobachtungen, Videos sowie generell schriftliche und bildliche Dokumente. Für<br />

die Forschungsfragen dieser Arbeit bot sich insbeson<strong>der</strong>e die Durchführung von Interviews<br />

mit den Aufgabenträgern als Untersuchungsobjekte sowie mit weiteren Organisationen<br />

und Akteuren an, die an den entsprechenden Entscheidungsprozessen beteiligt<br />

waren. Ergänzt wurde das so generierte Datenmaterial um diverse schriftliche Dokumente<br />

(siehe Abschnitt 6.3.3).<br />

Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Interviewmethoden, aus denen eine forschende<br />

Person in Abhängigkeit vom Forschungsvorhaben und den damit verbundenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Datenerhebung auswählen kann. Gemäß Lamnek (1995b)<br />

lassen sich Interviews anhand verschiedener Parameter unterscheiden. Im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Intention von Befragungen unterscheidet er mit Referenz auf Koolwijk<br />

(1974: 14) zwischen „ermittelnden“ und „vermittelnden Interviews“. Im Falle <strong>der</strong> ermittelnden<br />

Interviews fragt <strong>der</strong> Interviewer beim Interviewpartner spezifische Informationen<br />

ab, im Falle <strong>der</strong> vermittelnden Interviews liegt das Ziel darin, das Bewusstsein<br />

des Interviewpartners zu verän<strong>der</strong>n. Die für die hier relevanten Fragestellungen<br />

benötigten Interviews sind als ermittelnde Interviews zu klassifizieren. Der Interviewer<br />

wird dabei als Experte hinsichtlich des methodischen Wissens, zugleich aber auch als<br />

lernende Person hinsichtlich des relevanten sozialen Systems angesehen (Froschauer<br />

& Lueger 2003). Vor dem Hintergrund des konstruktivistischen Forschungsparadigmas<br />

sei jedoch angemerkt, dass auch die ermittelnde Befragung bei <strong>der</strong> befragten Person<br />

durch die im Gespräch erfolgende Diskursivierung seines o<strong>der</strong> ihres Wissens zu<br />

einer – wenn auch unbewussten – Än<strong>der</strong>ung des Bewusstseins führen kann.

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