Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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7.3 Case B<br />
7.3.1 Beschreibung <strong>der</strong> Fallstudie<br />
Bei Case B handelt es sich ebenfalls um die Aufgabenträgerorganisation eines<br />
Schweizer Kantons. Der Kanton verfügt sowohl über ein gut ausgebautes Schienenals<br />
auch Busnetz. Neben PostAuto als dem mit Abstand größten Empfänger öffentlicher<br />
Abgeltungen gibt es über zehn weitere, mehr o<strong>der</strong> weniger große Busunternehmen,<br />
die regional tätig sind (Case B: administrativer Aufgabenträger 2010). Im Gegensatz<br />
zur Fallstudie A spielen kantonale Beteiligungen an den entsprechenden Unternehmen<br />
eine weniger große Rolle. Lediglich an einem Busbetreiber ist <strong>der</strong> Kanton<br />
mit ca. 40% beteiligt. Dagegen bestehen Beteiligungen an verschiedenen Transportunternehmen<br />
des regionalen Schienenverkehrs, allerdings mit Beteiligungsgraden jeweils<br />
unter 20% (Interview Case B, pol. AT 2009).<br />
Die für den regionalen Busverkehr verantwortliche Aufgabenträgerorganisation wird<br />
gebildet durch das kantonale Amt für den öffentlichen Verkehr (administrative Aufgabenträgerebene)<br />
als Teil eines übergeordneten Departements und den zuständigen Departementsvorsteher<br />
(politische Aufgabenträgerebene). Letztgenannter ist CVP-<br />
Politiker und seit mehreren Legislaturperioden als Leiter des Departements tätig. Im<br />
<strong>kantonalen</strong> Gesamtregierungsrat gibt es seit mehreren Legislaturperioden eine Mehrheit<br />
<strong>der</strong> (eher) bürgerlichen Parteien (Case B: politischer Aufgabenträger 2010).<br />
Case B wurde als zweiter Fall für die empirische Analyse dieser Arbeit ausgewählt, da<br />
es im entsprechenden Kanton in den vergangenen Jahren bereits Entscheidungen zugunsten<br />
von Ausschreibungen im regionalen Busverkehr gab. Betroffen waren davon<br />
sowohl ein regionales Busnetz als auch eine neu eingeführte regionale Buslinie. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Entscheidungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausschreibung des Busnetzes<br />
sind für die Fragestellungen <strong>der</strong> vorliegenden Dissertation von Interesse. Grundlage<br />
für die Entscheidung zugunsten <strong>der</strong> entsprechenden Ausschreibung waren die Ergebnisse<br />
eines Kosten- und Qualitätsvergleichs, <strong>der</strong> im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Erstellung<br />
einer Gebietsstrategie für den regionalen Busverkehr durchgeführt wurde. Zu diesem<br />
Zweck wurden die einzelnen Regionen im Kanton auf Basis <strong>der</strong> Kostendaten <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Busbetreiber sowie speziell erhobener Qualitätsindikatoren miteinan<strong>der</strong> verglichen<br />
(Interview Case B: pol. AT 2010). Methodisch wurde in diesem Zusammenhang<br />
auf ein Benchmarking-System (Bundesamt für Verkehr 2008) zurückgegriffen,<br />
an dessen Erstellung – koordiniert durch das BAV – Mitarbeiter des <strong>kantonalen</strong> Verkehrsamtes<br />
<strong>der</strong> Fallstudie B beteiligt waren. Mit Hilfe <strong>der</strong> entsprechenden Methodik