Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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Aufgabenträger gleichen, übergeordneten regulativen Kontext auf. Der Fokus <strong>der</strong> Forschungsfrage<br />
und <strong>der</strong> darauf basierenden Analysen wird somit auf den regionalen<br />
Busverkehr gelegt.<br />
Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> eben dargestellten relevanten Phänomene und Einschränkungen<br />
lautet die forschungsleitende Frage dieser Dissertation wie folgt:<br />
Welcher Rationalität folgen die <strong>kantonalen</strong> Aufgabenträgerorganisationen für<br />
den regionalen Busverkehr bei <strong>der</strong> Vergabe ihrer Angebotsvereinbarungen und<br />
<strong>der</strong> Entscheidung für o<strong>der</strong> gegen Ausschreibungswettbewerb?<br />
Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> forschungsleitenden Frage stehen weitere Forschungsfragen,<br />
die ihr untergeordnet sind und sie konkretisieren. So werden Antworten auf die<br />
Fragen gesucht,<br />
• wie sich die Aufgabenträgerorganisationen bei faktischer gesetzlicher Wahlfreiheit<br />
zwischen verschiedenen möglichen Modi <strong>der</strong> Vergabe ihrer Angebotsvereinbarungen<br />
entscheiden,<br />
• welche Faktoren und Institutionen mit welcher Bedeutung in die entsprechenden<br />
Entscheidungsprozesse einfließen,<br />
• und wie mit multiplen <strong>Rationalitäten</strong> – falls vorhanden – in den Entscheidungsprozessen<br />
umgegangen wird.<br />
1.4 Wissenschaftstheoretische Positionierung<br />
Im Hinblick auf die explorativ ausgerichtete forschungsleitende Fragestellung folgt die<br />
Arbeit sowohl im Hinblick auf die Ontologie als auch die Epistemologie einem konstruktivistischen<br />
Forschungsparadigma. Charakteristisch für die konstruktivistische<br />
Sichtweise ist die Annahme, dass es keine à-priori soziale Wirklichkeit und keine objektive<br />
Wahrheit und Erkenntnis gibt, son<strong>der</strong>n dass Individuen ihre jeweils subjektive<br />
Realität aufgrund ihrer Wahrnehmungen konstruieren (Denzin & Lincoln 2005).<br />
Wahrheit und Erkenntnis sind einem kontinuierlichen Wandel ausgesetzt und weisen<br />
einen prozesshaften Charakter auf. Das Ziel besteht nicht darin, objektive Erkenntnis<br />
zu gewinnen und objektive Wahrheit zu entdecken, wie es zum Beispiel die Vertreter<br />
des Kritischen Rationalismus anstreben (Albert 2000; Popper 2002). Vielmehr wird<br />
angestrebt, die subjektiven Wirklichkeitskonstruktionen und die Sinn- und Deutungsstrukturen<br />
<strong>der</strong> Untersuchungsobjekte im Hinblick auf die relevanten Fragestellungen<br />
anhand geeigneter interpretativer Verfahren nachzuvollziehen (Berger & Luckmann<br />
1967). Gemäß <strong>der</strong> konstruktivistischen Perspektive ist <strong>der</strong> Sinn eines Textes o<strong>der</strong> <strong>der</strong>