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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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1 Einleitung<br />

1.1 Ausgangslage<br />

Auf den ersten Blick scheint es keinen wesentlichen Unterschied zwischen dem regionalen<br />

Busverkehr zum Beispiel <strong>der</strong> Kantone Bern, Appenzell Ausserrhoden o<strong>der</strong> Glarus<br />

zu geben. In allen drei Kantonen existiert ein gut ausgebautes Busnetz, die eingesetzten<br />

Busse sehen, abgesehen von <strong>der</strong> Farbe, überwiegend gleich aus und überall<br />

erbringt PostAuto einen mehr o<strong>der</strong> weniger großen Teil <strong>der</strong> Busverkehrsleistungen.<br />

Ein Unterschied existiert jedoch im Hinblick auf den Grad des im jeweiligen Verkehrsmarkt<br />

vorhanden intramodalen Wettbewerbs. In den Kantonen Appenzell Ausserhoden<br />

und Glarus werden die Angebotsvereinbarungen, die zwischen den Aufgabenträgern<br />

für den öffentlichen Verkehr und den Verkehrsunternehmen abgeschlossen<br />

werden, direkt, das heißt ohne Wettbewerb, an die Verkehrsunternehmen vergeben,<br />

wie dies auch in den meisten an<strong>der</strong>en Schweizer Gebietskörperschaften <strong>der</strong> Fall ist. Im<br />

Kanton Bern dagegen erfolgt die entsprechende Vergabe durch die für den öffentlichen<br />

Personenverkehr (ÖV) zuständigen Aufgabenträger (teilweise) in einem wettbewerblichen<br />

Ausschreibungsverfahren (Amt für öffentlichen Verkehr Kt. Bern 2011;<br />

Ruesch 2004). Die Kundinnen und Kunden können die Konsequenzen <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Vergabepraxis zunächst nicht unmittelbar nachvollziehen. Langfristig können<br />

verschiedene Vergabesysteme jedoch mit Unterschieden im Hinblick auf die Quantität<br />

und die Qualität des öffentlichen Verkehrsangebots verbunden sein (Hendy 2004;<br />

Ongkittikul & Geerlings 2006; van Der Veer 2002).<br />

Noch zu Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre stand das Thema „Intramodaler Wettbewerb im<br />

ÖV“ in <strong>der</strong> deutschsprachigen Diskussion nicht auf <strong>der</strong> Tagesordnung. Heute jedoch<br />

beschäftigt es die politischen Gremien sowohl auf nationaler als auch auf supranationaler<br />

Ebene ebenso wie die Aufgabenträger für den ÖV, die Verkehrsunternehmen und<br />

– wie eine Vielzahl entsprechen<strong>der</strong> Publikationen zeigt – auch die Wissenschaft. Vorausgegangen<br />

war dieser Entwicklung ein jahrelanger Prozess des Bedeutungsverlusts<br />

des ÖV, und zwar sowohl in Bezug auf den schienengebundenen als auch auf den<br />

straßengebundenen Verkehr. Bedingt durch die zunehmende Verbreitung des privaten<br />

Automobils und die damit einhergehende Marktdurchdringung des motorisierten Indi-

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