Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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Die Methodologie <strong>der</strong> Grounded Theory stellt einen iterativen Forschungsprozess dar,<br />
in dessen Rahmen die Forschungsschritte Fallauswahl, Datenerhebung und Datenanalyse<br />
ineinan<strong>der</strong> verzahnt und jeweils aufeinan<strong>der</strong> aufbauend durchlaufen werden. Der<br />
empirische Forschungsprozess beginnt mit <strong>der</strong> Auswahl des ersten zu analysierenden<br />
Forschungsobjekts, konkret <strong>der</strong> ersten zu analysierenden Aufgabenträgerorganisation<br />
(Unterkapitel 6.2). Im nächsten Schritt erfolgt die Erhebung <strong>der</strong> Daten (Unterkapitel<br />
6.3), die schließlich mittels verschiedener von <strong>St</strong>rauss & Corbin (1998) beschriebener<br />
Verfahren kodiert und analysiert werden (Unterkapitel 6.4). Der Prozess verläuft iterativ<br />
in dem Sinne, dass nach den ersten Auswertungen einer Fallstudie <strong>der</strong> jeweils aktuelle<br />
Ergebnisstand durch den sukzessiven Einbezug und die entsprechende Analyse<br />
weiterer Fallstudien überprüft, angepasst und weiterentwickelt wird.<br />
6.2 Fallstudienauswahl<br />
Bevor näher auf den Prozess <strong>der</strong> Fallstudienauswahl und die in diesem Zusammenhang<br />
verwendeten Kriterien eingegangen wird, bedarf es zunächst einer forschungspraktischen<br />
Anmerkung. Eine erste Kontaktaufnahme mit den Aufgabenträgern <strong>der</strong><br />
ausgewählten Gebietskörperschaften ergab eine grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme<br />
an <strong>der</strong> <strong>St</strong>udie. Allerdings verlangten verschiedene potentielle Interviewpartner<br />
die Zusicherung von Anonymität. Um einen möglichst guten Zugang zu den relevanten<br />
Organisationen, Personen und Dokumenten zu erhalten, wurde daher vereinbart,<br />
bei keinem <strong>der</strong> in die empirische Analyse einbezogenen Aufgabenträgerorganisationen<br />
den Namen <strong>der</strong> entsprechenden Gebietskörperschaft und <strong>der</strong> interviewten Personen zu<br />
nennen. <strong>St</strong>attdessen werden die einzelnen Fallstudien im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Dissertation<br />
abstrakt in alphabetischer Reihenfolge bezeichnet.<br />
Die Fallstudienauswahl für den empirischen Forschungsprozess dieser Arbeit erfolgt –<br />
an<strong>der</strong>s als beim Sampling im Rahmen quantitativer Methoden – nicht vor Eintritt in<br />
das jeweilige Forschungsfeld auf <strong>der</strong> Basis statistischer Verteilungskriterien zwecks<br />
statistischer Repräsentativität. Vielmehr werden die Fallstudien auf theoretischer Ebene<br />
ausgewählt, mit dem Ziel <strong>der</strong> qualitativen, inhaltlichen Repräsentativität (Glaser &<br />
<strong>St</strong>rauss 1967). Eisenhardt & Graebner (2007: 27) begründen eine Fallauswahl auf Basis<br />
theoretischer Kriterien wie folgt: „[…] multiple cases are chosen for theoretical<br />
reasons such as replication, extension of theory, contrary replication, and elimination<br />
of alternative explanations.”<br />
Die konkrete methodische Grundlage <strong>der</strong> Fallauswahl für die hier relevante empirische<br />
Analyse bildet das theoretical sampling als wesentlicher Bestandteil <strong>der</strong> Grounded