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Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

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studie erstellt werden sollte. Im Gegensatz zu den unstrukturierten narrativen Interviews<br />

mit den Aufgabenträgern wurde für die sie ergänzenden Interviews daher eine<br />

Interviewform benötigt, die einen gewissen Grad an <strong>St</strong>andardisierung aufweist. Die<br />

weiteren Anfor<strong>der</strong>ungen an die Interviewform waren dagegen mit denjenigen an das<br />

narrative Interview identisch (siehe Tabelle 6-2).<br />

Kriterium Geeigneter Interviewtyp<br />

Intention des Interviews Ermittelndes Interview<br />

<strong>St</strong>ruktur <strong>der</strong> Befragten Einzelinterview<br />

Form <strong>der</strong> Kommunikation Mündliches Interview<br />

Kommunikationsmedium Persönliches Interview<br />

Kommunikationsstil Weicher und neutraler <strong>St</strong>il<br />

<strong>St</strong>andardisierung Halb-standardisiertes Interv.<br />

Art <strong>der</strong> Fragen Offene Fragen<br />

Tabelle 6-2: Anfor<strong>der</strong>ungen an die Interviewform für Gespräche mit externen Akteuren (in Anlehnung an<br />

Lamnek 1995b: 37)<br />

Demzufolge kamen grundsätzlich das problemzentrierte Interview, das fokussierte Interview<br />

sowie das Experteninterview als halbstandardisierte, leitfadengestützte Interviewformen<br />

in Frage. Das problemzentrierte Interview wurde ursprünglich für die Biographieforschung<br />

entwickelt, legt allerdings im Interviewablauf in Bezug auf den hier<br />

relevanten Interviewzweck zu viel Gewicht auf narrative Elemente (Witzel 1985). Das<br />

fokussierte Interview dagegen zielt eher auf die Falsifikation zuvor entwickelter Hypothesen<br />

ab, was im hier relevanten Forschungsprozess ebenfalls nicht vorrangiger<br />

Zweck war (Merton & Kendall 1979). Das Experteninterview dagegen verfügt über<br />

den benötigten Grad an <strong>St</strong>andardisierung bei gleichzeitig ausreichen<strong>der</strong> Flexibilität<br />

und Offenheit für den Interviewer und die interviewte Person.<br />

Im Unterschied zu den narrativen Interviews stellen die interviewten Personen bei<br />

Anwendung des Experteninterviews nicht selber die Zielgruppe <strong>der</strong> Forschung dar,<br />

son<strong>der</strong>n haben vielmehr die Aufgabe, „Informationen über die Kontextbedingungen<br />

des Handelns <strong>der</strong> Zielgruppe zu liefern“ (Meuser & Nagel 1991: 445) und dienen so<br />

als Experten zur Validierung und gegebenenfalls Anpassung bereits vorgängig entwickelter<br />

theoretischer Konzepte: „Die Forschungsresultate sind von daher […] auch

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