Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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grad<br />
Qualitätsverständnis<br />
Beteiligungsstrukturen<br />
Institut.-<br />
Gesamtrisikobeurteilung<br />
Konsequenz<br />
Case A<br />
funktional und<br />
emotional<br />
relevante Beteiligungen<br />
eher hoch<br />
kontrollierbares politisches<br />
Risiko<br />
(im <strong>der</strong>zeitigen Umfang)<br />
überwiegend<br />
rational<br />
Case B<br />
funktional<br />
keine relevanten<br />
Beteiligungen<br />
niedrig<br />
geringes politisches<br />
Risiko<br />
rational<br />
Case C<br />
funktional und<br />
emotional<br />
relevante Beteiligungen<br />
niedrig<br />
hohes politisches Risiko<br />
irrational<br />
Case D<br />
funktional und<br />
emotional<br />
keine Beteiligungen<br />
niedrig<br />
hohes politisches Risiko<br />
irrational<br />
Tabelle 8-2: Gesamtrisikobeurteilung des Ausschreibungsverfahren aus Sicht <strong>der</strong> politischen Rationalität<br />
Bei dem Case D stellt sich die Situation umgekehrt dar. Im Zuge <strong>der</strong> Analyse zeigte<br />
sich das Qualitätsverständnis des politischen Aufgabenträgers in Bezug auf den ÖV<br />
nicht nur als funktional, son<strong>der</strong>n auch als emotional. Ausschreibungen stellen hinsichtlich<br />
dieses Faktors daher, wie beschrieben, ein Risiko aus Sicht <strong>der</strong> politischen Rationalität<br />
dar. Der Institutionalisierungsgrad des Ausschreibungsverfahrens ist im entsprechenden<br />
Kanton gering (bisher eine einzige Ausschreibung im regionalen Busverkehr<br />
Ende <strong>der</strong> 1990er-Jahre), weshalb Ausschreibungen aus Perspektive <strong>der</strong> politischen<br />
Rationalität auch für dieses Kriterium als risikoreich bewertet werden. In Bezug<br />
auf den Faktor kantonale Beteiligungsstrukturen wird das Ausschreibungsverfahren<br />
von <strong>der</strong> politischen Rationalität dagegen als wenig risikant bewertet, denn <strong>der</strong> entsprechende<br />
Kanton verfügt über keine relevanten Beteiligungen an regionalen Busunternehmen.<br />
Zwei negative Teilbewertungen („funktionales und emotionales Qualitätsverständnis“<br />
und „niedriger Institutionalisierungsgrad“) bei einer positiver Teilbewertung<br />
(„keine relevanten Beteiligungen“) führen zu <strong>der</strong> in dem Abschnitt 7.5 beschriebenen<br />
negativen Gesamtbewertung des Ausschreibungsverfahrens durch den politischen<br />
Aufgabenträger und seiner politischen Rationalität: Ausschreibungen werden als zu<br />
risikoreich und daher irrational angesehen und abgelehnt.<br />
Die gleiche negative Gesamtbewertung von Ausschreibungen lässt sich für den politischen<br />
Aufgabenträger des Case C feststellen. Sein Qualitätsverständnis im Hinblick<br />
auf den ÖV konnte im Zuge <strong>der</strong> Datenanalyse als funktional und emotional herausgearbeitet<br />
werden, <strong>der</strong> Kanton verfügt über wesentliche und bevölkerungsrelevante Beteiligungen<br />
an regionalen Busunternehmen und <strong>der</strong> Institutionalisierungsgrad des