30.01.2014 Aufrufe

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here. 69<br />

Teil <strong>der</strong> individuellen Werte- und Normensysteme auf <strong>der</strong> Handlungsebene nie<strong>der</strong>.<br />

Zum an<strong>der</strong>en sind organisationale Werte und Normen mit bestimmten Erwartungen an<br />

das Verhalten <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong> verbunden und dienen so als organisationale<br />

informelle Kontrollinstanz, als Legitimitäts- und Korrekturmaßstab hinsichtlich ihres<br />

individuellen Handelns (March & Olsen 1989). Scott (2008) weist in diesem Zusammenhang<br />

darauf hin, dass nicht alle Werte und Normen einer Organisation die Gesamtorganisation<br />

betreffen, son<strong>der</strong>n sich teilweise nur auf bestimmte Bereiche o<strong>der</strong><br />

bestimmte Akteursgruppen beziehen. Normative Institutionen tragen so zu einer Rollenbildung<br />

innerhalb einer Organisation o<strong>der</strong> eines organisationalen Feldes und <strong>der</strong><br />

damit verbundenen Herausbildung von Erwartungen an die jeweiligen Rollen bei<br />

(Scott 2008). Im Rahmen <strong>der</strong> empirischen Analyse interessieren im Hinblick auf die<br />

normative institutionelle Ebene konkret die Werte und Normen <strong>der</strong> jeweiligen Aufgabenträgerorganisation<br />

auf die sie sich in ihrem Handeln und Sprechen beziehen. In<br />

diesem Zusammenhang geht es um die Fragen, an welchem normativen Legitimitätsmaßstab<br />

die Aufgabenträger die Vergaben ihrer Angebotsvereinbarungen ausrichten,<br />

welche Ziele sich hinsichtlich des Regionalverkehrs im Allgemeinen und hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Vergabe von regionalen Busverkehren im Beson<strong>der</strong>en bei den Aufgabenträgern<br />

feststellen lassen, welche Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele als angemessen angesehen<br />

werden, welche Rollen sich identifizieren lassen und welche Erwartungen in<br />

den Aufgabenträgerorganisationen an das jeweilige Verhalten dieser Rollen gestellt<br />

werden.<br />

5.3.2.3 Regulative Dimension<br />

Bei den kulturell-kognitiven und den normativen institutionellen Elementen handelt es<br />

sich um ‘weiche’, nicht formalisierte Institutionen, die im kollektiven Bewusstsein von<br />

Organisationen und ihren Mitglie<strong>der</strong>n vorhanden sind. Die regulative Ebene von Institutionen<br />

und die entsprechenden institutionellen Elemente dagegen weisen einen höheren<br />

Grad an Formalisierung auf. Sie existieren entwe<strong>der</strong> in schriftlich fixierter Form<br />

o<strong>der</strong> materialisieren sich in konkreten organisationalen <strong>St</strong>rukturen (North 1990). Regulative<br />

Institutionen prägen organisationale Handlungsmuster und darauf basierende<br />

Handlungen durch „rule-setting, monitoring, and sanctioning activities“ (Scott 2008:<br />

52). Formalisierte Anreizsysteme spielen in diesem Zusammenhang eine wesentliche<br />

Rolle. Organisationsmitglie<strong>der</strong> richten ihr Verhalten an den durch die relevanten regulativen<br />

Institutionen geprägten Handlungsmustern aus, um negative Sanktionen zu<br />

vermeiden (negativer Anreiz), beziehungsweise um positive Sanktionen zu erhalten<br />

(positiver Anreiz). Die institutionellen Elemente <strong>der</strong> regulativen Ebene können sich<br />

sowohl auf organisationsinterne als auch extern gegebene Institutionen beziehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!