Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen
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Die im Folgenden beschriebenen Formen des Wettbewerbs schließen einan<strong>der</strong> nicht<br />
aus. So kann ein nicht-marktlicher Wettbewerb durch einen quasi-marktlichen Wettbewerb<br />
ergänzt werden, auf dem wie<strong>der</strong>um – bei Nichterreichen des damit verfolgten<br />
Zwecks – ein marktlicher Wettbewerb aufsetzen kann.<br />
4.1 Intermodaler Wettbewerb<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> bisherigen Ausführungen wurde bereits verschiedentlich über die Einführung<br />
von Wettbewerb in den öffentlichen Personenverkehr gesprochen beziehungsweise<br />
geschrieben. <strong>St</strong>reng genommen müsste eigentlich präzisiert werden, dass<br />
sich entsprechende Aussagen auf die Einführung von intramodalem Wettbewerb beziehen.<br />
Denn auch ohne die explizite Einführung von Wettbewerbsmechanismen im<br />
Zusammenhang mit <strong>der</strong> Bestellung <strong>der</strong> Verkehrsleistungen sehen sich <strong>der</strong> ÖV und die<br />
entsprechenden Transportunternehmungen einer Konkurrenz ausgesetzt. So steht <strong>der</strong><br />
öffentliche Personenverkehr in direktem intermodalen Wettbewerb zum Individualverkehr,<br />
und zwar sowohl in motorisierter als auch in nicht-motorisierter Form (Fußund<br />
Fahrradverkehr) (Aberle 2009). Die Abbildung des Unterkapitels 1.1 verdeutlicht<br />
die Konsequenz des intermodalen Wettbewerbs für den öffentlichen Personenverkehr,<br />
<strong>der</strong> massiv Marktanteile an den MIV abgeben musste.<br />
Der intermodale Wettbewerb wird an dieser <strong>St</strong>elle nicht weiter vertieft; <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong><br />
forschungsleitenden Fragestellungen liegt vielmehr auf dem intramodalen Wettbewerb.<br />
4.2 Intramodaler Wettbewerb<br />
4.2.1 Nicht-marktlicher Wettbewerb<br />
Eine Möglichkeit, die Effizienz und Effektivität im öffentlichen Personenverkehr zu<br />
steigern, ohne die Transportunternehmen dem direkten Wettbewerb auszusetzen, besteht<br />
in <strong>der</strong> Nutzung nicht-marktlicher Wettbewerbsmechanismen. Ziel ist es dabei,<br />
durch Vergleiche <strong>der</strong> Marktteilnehmer Transparenz hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungserbringung<br />
und <strong>der</strong> damit verbundenen Kosten herzustellen, um ihnen so einen Anreiz zum<br />
Abbau von Ineffizienzen zu geben (Schedler & Proeller 2011). Ein konkretes Instrument,<br />
das sich im Zusammenhang mit dem öffentlichen Personennahverkehr anbietet,<br />
sind Leistungsvergleiche im Sinne eines Benchmarking. Sie sollen gemäß Schedler &<br />
Proeller (2011: 209) „<strong>der</strong> Führung helfen, die richtigen Fragen zu stellen.“ Ziel von