30.01.2014 Aufrufe

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

Multiple Rationalitäten der kantonalen ... - Universität St.Gallen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

110 Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.<br />

wurden die Kostendaten <strong>der</strong> Betreiber vergleichbar gemacht, das heißt zum Beispiel<br />

um Einflüsse unterschiedlicher Topographien bereinigt (Interview Case B, admin. AT<br />

2009). Auf Basis <strong>der</strong> Vergleichsergebnisse wurde die Gebietsstrategie erstellt, in <strong>der</strong>en<br />

Rahmen die regionalen Busverkehre des Kantons in drei Gebietskategorien aufgeteilt<br />

wurden. In die erste Kategorie fielen Regionen, <strong>der</strong>en regionale Busverkehre sowohl<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Leistungsqualität als auch hinsichtlich finanzieller Kennzahlen für gut<br />

befunden wurden, so dass keine Korrekturmaßnahmen <strong>der</strong> Aufgabenträger nötig waren.<br />

Die zweite Kategorie umfasste die Gebiete, <strong>der</strong>en regionale Buslinien zwar kostenseitig<br />

unauffällig waren, bei denen sich aber negative Auffälligkeiten in Bezug auf<br />

die Angebotsqualität zeigten. Um die entsprechenden Mängel in den Griff zu bekommen,<br />

wurden mit den betroffenen Busunternehmen spezielle Leistungsvereinbarungen<br />

(siehe Abschnitt 4.2.2) abgeschlossen. Der dritten Kategorie schließlich wurden die<br />

regionalen Busverkehre zugeordnet, bei denen sich signifikant höhere Kostenstrukturen<br />

– und damit höhere Abgeltungen – im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Regionen ergeben<br />

hatten. Im Rahmen <strong>der</strong> jährlichen Offertverhandlungen sollten die Probleme angesprochen<br />

und durch entsprechende Anpassungen seitens <strong>der</strong> betroffenen Busunternehmen<br />

behoben werden (Interview Case B: pol. AT 2009).<br />

Das oben angesprochene ausgeschriebene regionale Busnetz fiel als einziges in die<br />

dritte Kategorie. In den darauf folgenden Verhandlungen zwischen Aufgabenträger<br />

und Busbetreiber erkannte das Unternehmen we<strong>der</strong> die Methodik zum Kostenvergleich<br />

noch die darauf basierenden Ergebnisse an. Trotz <strong>der</strong> Ankündigung seitens <strong>der</strong><br />

Aufgabenträger, das Busnetz gegebenenfalls auszuschreiben, war es nicht bereit, die<br />

Abgeltungshöhe auf ein für die Besteller vertretbares Niveau anzupassen (Interview<br />

Case B: admin. AT 2007). Nachdem klar war, dass keine Einigung mit dem Unternehmen<br />

erzielt werden konnte, entschied sich <strong>der</strong> politische Aufgabenträger im Jahr<br />

2005 letztlich, eine Ausschreibung durchzuführen, und teilte dies <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

mit (Interview Case B: pol. AT 2009; Interview Case B: admin. AT 2007; Case B:<br />

politischer Aufgabenträger 2005).<br />

In <strong>der</strong> Folge dieses Ausschreibungsentscheids und insbeson<strong>der</strong>e des späteren Vergabeentscheids<br />

zugunsten eines Konsortiums mit ausländischer Beteiligung kam es zeitweise<br />

zu teilweise heftigen Protesten <strong>der</strong> in <strong>der</strong> betroffenen Region lebenden Bevölkerung<br />

sowie <strong>der</strong> Gewerkschaften. Man solidarisierte sich mit dem unterlegenen bisherigen<br />

Betreiber, vor allem jedoch mit dessen Buschauffeuren, die überwiegend aus <strong>der</strong><br />

Region stammten. Der Wi<strong>der</strong>stand legte sich jedoch nach Informations- und Diskussionsveranstaltungen<br />

mit den Aufgabenträgern und dem neuen Betreiber. Dieser stellte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!