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Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande etc. 125
1890 die niedersächsischen Kreisacten des Berliner Archivs überführt
wurden, und das herzoglich Braunschweigische Landes-Hauptarchiv
zu Wolfenbüttel.
Literarisch bearbeitet war bisher nur das Münz wesen Wilhelms
von Harburg durch Pastor Ludwig, welcher darüber einen Aufsatz
im Vaterl. Archiv des bist. Vereins für Niedersachsen, Jahrg. 1836,^
8. 169— 206, veröffentlichte, den er später 1845, in seiner Geschichte
der Stadt und des Schlosses Harburg, S. 115— 138, wörtlich
wieder aufgenommen hat. Ludwig hat die Acten der Registratur des
Amtes Harburg excerpirt, doch ist manches in seiner Darstellung
unzutreffend und ungenau; das, was er aber über die Münzen, namentlich
gegen Ende der Münzprägung des Herzogs Wilhelm sagt, ist,
wie Wolff mir drastisch schrieb: „dummes Zeug". Eine Neubearbeitung
des Münzwesens der Nebenlinie Harburg erschien
daher geboten.
— Das Münzwesen und die Münzen der Celle'schen Hauptlinie
und der Dannenberg'schen Nebenlinie erscheinen dagegen
hier zum ersten Male im Zusammenhange.
Die Münzbeschreibungen stützen
sich auf ein sehr reiches Material;
die Sammlungen, welche Beiträge geliefert haben, sind weiterhin
aufgeführt. Dabei muss ich erwähnen, dass HerrConsul C. Elkan
in Wiesbaden, bekannt als Specialsammler der Münzen Wilhelms
von Harburg, mir in
der uneigennützigsten Weise sein seit Jahren
gesammeltes Material an Beschreibungen, Abdrücken und so weiter
für meine Arbeit zur Verfügung gestellt hat. Ich fühle mich verpflichtet,
dies hier um so mehr hervorzuheben, als eine derartige
Handlungsweise in numismatisch-literarischen Kreisen leider sehr
wenig Seitenstücke zeigt, sich vielmehr gerade dort Neid und kleinliche
Missgunst breit machen, die abschreckend und die Sache
schädigend wirken.
Trotz aller aufgewendeten Mühe sind in den Verzeichnissen der
Münzen aber doch Lücken, da es nicht möglich war, alle actenmässig
geprägten Münzstücke wieder aufzufinden. Zweifellos würde
die unvergleichliche ehemalige königlich hannoversche Sammlung
hier manche der Lücken ausgefüllt haben, es war aber nicht möglich,
Zutritt zu den in Hietzing bei Wien ruhenden Schätzen zu erhalten.
So weit es irgend angängig war, sind sämmtliche Münzen
abgebildet worden; nur in einigen wenigen Fällen war es nicht