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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zni- Miinzgeschichte clei' Lüneburgischen Lande etc.<br />

luiJ<br />

oben S. 178 gesehen haben, gleichzeitig auch Mtinzmeister in Harburg<br />

und verwaltete beide Münzstätten bis zum 9. October 1629.<br />

Es ist daher nicht möglich festzustellen, in welcher Münzstätte der<br />

unter Nr. 43 beschriebene Thaler mit dem Münzzeichen Quensels<br />

geprägt ist. Nach seiner Entlassung fristete die Münze in Harburg<br />

noch zwei Jahre kümmerlich ihr Dasein, während die in Moisburg für<br />

immer einging, da für ihr Fortbestehen keinerlei Bedürfniss vorlag.<br />

Ich muss nun noch eine Nachricht kurz berühren, die Ludwig<br />

in seiner Geschichte der Stadt und des Schlosses Harburg S. 129<br />

giebt.<br />

Hiernach war unterm 29. April 1622 vom kaiserlichen Reichsfiscal<br />

zu Speier bei dem kaiserl. Kammergerichte eine Klage in<br />

29 Anklagepunkten gegen den Herzog erhoben, wegen verfälscht und<br />

zu leicht ausgemünzten Geldes u. s. w., wodurch er sich seiner<br />

Münzfreiheit verlustig gemacht habe.<br />

Die Klage dauerte bis gegen Ende des Jahres 1623. Der<br />

Herzog vertheidigte sich tapfer und eine grosse Menge Schriften<br />

pro und contra wurde mit dem Reichsfiscal in Speyer gewechselt.<br />

Die Sache blieb schliesslich auf sich beruhen, ohne weitere Nachtbeile<br />

und Kosten für den Herzog.<br />

Die Acte, aus welchen Ludwig Vorstehendes seinerzeit geschöpft<br />

hat, war nicht mehr aufzufinden. Dies ist sehr zu bedauern,<br />

da sich vielleicht mancherlei interessante Details über den Harburg-<br />

Moisburger Münzbetrieb ergeben haben würden. Wir haben es hier<br />

zweifellos mit der gleichartigen Klage zu thun, wie sie auch dem<br />

Herzog Christian in Celle zugegangen war, über die weiter unten<br />

S. 270 gehandelt werden wird. So viel aber ist klar: Grund zur<br />

Klage gab hier das Treiben auf den beiden Münzen vollauf, namentlich<br />

zu Beginn des Jahres 1622, als der Herzog in Gemeinschaft mit<br />

Moyses, Isaac und Consorten „die Kaufmannschaft und gemeinen<br />

Commerzien" mit den massenhaft geprägten, kaum eine Spur Silber<br />

enthaltenden Schreckenbergern beglückte.<br />

3. Die Ausprägimgen von 1636—1642.<br />

Nachdem die Münzstätte zu Moisburg im Jahre 1629, die zu<br />

Harburg 1631 eingegangen war, besass das Land für mehrere<br />

Jahre eine eigene Münzstätte nicht mehr. Da im Lande selbst

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