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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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10 Dr. Joseph Scholz;<br />

Alter und Dauer derselben.<br />

Der Ursprung derTesserae dürfte wolil in die Zeit der Autonomie<br />

der griechischen Freistaaten zu verlegen sein^ und dürften gezeichnete<br />

Steinchen die älteste Form sein, welche gebraucht wurde. Die<br />

Tesserae hospitales, die Haus- und Familienzeiclien folgten ihnen.<br />

Als sie anfingen, als Eintrittsmarken für den Circus zu dienen,<br />

waren sie aus Bein (es sind derartige einfache, rohe 10 cm, lange<br />

und ungefähr 2 cm breite Plättchen an einem eisernen Ring aufgereiht<br />

gefunden worden [Sammlung Heckscher]), für Vornehmere<br />

aus Elfenbein mit Namen und Nummern. Später erst traten Bronze<br />

und Blei wahrscheinlich gleichzeitig auf; sie beginnen mit Augustus<br />

und die letzten bisher bekannten reichen bis Arcadius. Von den<br />

Bronze-Tesserae lässt sich dies durch die Kaiserköpfe des Averses<br />

nachweisen, für Blei fehlen diese Anhaltspunkte, und ist nur die<br />

Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass sie ebensolang gedauert haben<br />

mögen. Der Gebrauch der Marken hat selbstverständlich nicht aufgehört,<br />

sie finden sich im Mittelalter und werden auch heute noch<br />

vielfach und mannigfaltig verwendet. Doch scheint nach der Kaiserzeit<br />

eine Pause im Gebrauch und später eine Aenderung im Materiale<br />

sowie in der Verwendung eingetreten zu sein, so dass für die in<br />

Rede stehende Gruppe die weströmische Kaiserzeit als die Zeit<br />

ihres Bestehens angenommen werden kann.<br />

Material und Prägung der Bleitesserae.<br />

Bei den Bleitesserae ist zweierlei Material zu finden. Ein<br />

dunkelbleigraues härteres Metall, welches bläulichgrau oxydirt, und<br />

das gewöhnliche Blei, welches einen lichteren gelbgrauen Ueberzug<br />

aufweist. Aus dem ersteren Material sind jene Tesserae geprägt,<br />

welche Beziehungen zum Kaiserhause aufweisen, die Stempel sind<br />

sorgfältiger geschnitten, die Ausführung sauberer, manchmal künstlerisch<br />

befriedigend, auch haben sie den Einflüssen der Zeit besser<br />

widerstanden und sind vollkommener erhalten. Ob sie, wenigstens<br />

soweit sie Beziehungen zum Kaiserhause aufweisen, diesen zu Ehren<br />

sorgfältiger ausgeführt wurden oder auf ihre Bestellung hin, oder<br />

ob gewisse bessere Officinen bestanden, die nur bessere Arbeit

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