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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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434 Dr. Karl Schalk<br />

als glücklicher zweiter Gatte der Witwe Gressl entgegen, die ihm<br />

ein Haus zubringt [1]. Im Jahre 1510 scheint ihm jedoch der Tod<br />

seine Gattin schon entrissen gehabt zu haben, denn urkundlich<br />

erscheint er allein als Verkäufer dieses Hauses am Salzgries [2].<br />

Wenn nun Anna aus dieser und nicht etwa aus einer zweiten Ehe<br />

stammte, musste sie im Jahre 1533, da Fronleitner am 17. Juni<br />

1510 Witwer war, mindestens 23 Jahre alt, also schon eine „reife"<br />

Jungfrau gewesen sein.<br />

Gleichzeitig mit dem Hause am Salzgries besass Fronleitner<br />

ein Haus am „Sand Peters freithof" gelegen [4], das er auch seinen<br />

Erben hinterliess [9]. Daneben trieb er einen, wohl ziemlich ausgedehnten<br />

Tuchhandel, der sich in der Zeit von 1507 — 1522 verfolgen<br />

last [2, 8], er war städtischer Lieferant und gab dieses sein<br />

Geschäft mit der Gemeinde nicht auf, als er selbst Mitglied des<br />

inneren Rathes geworden war, dem er in den Jahren 1509 und 1510<br />

[3, 5] und später wieder im Jahre 1522 [9] augehörte. Ob er schon<br />

vor 1509 in dem Rathe sass, lässt sich nicht constatiren, doch ist es<br />

nicht wahrscheinlich, da er in der Liste des Jahres 1509 an vorletzter<br />

Stelle erscheint und die zeitliche Rangfolge in der Aufzählung<br />

der Rathsmitglieder festgehalten wurde.<br />

Nachdem er, wie schon erwähnt im Jahre 1510 eines seiner<br />

Häuser, das am Salzgries, um 400 E^S verkauft hatte,<br />

erwarb er im<br />

Jahre 1516 ein anderes um 2300 S"a^, nämlich das ,,Andreas von<br />

Meran" Haus am Hohenmarkt [6].<br />

Im Jahre 1527 wird er schon als verstorben erwähnt [9]. Seine<br />

Tochter Anna, wohl als unvermählt anzusehen, vielleicht eine Waise<br />

von Seite beider Eltern wäre dann als Bestellerin der Porträtmedaille<br />

zu betrachten.<br />

Die Familie Fronleitner ist noch in der zweiten Hälfte des<br />

16. Jahrhunderts als eine hausansässige Wiener Familie nachzuweisen.<br />

Im Jahre 1563 wird in den Büchern des Hofquartiermeisters ein<br />

Haus „under dem Peillerthor auf der rechten handt" als Fronleutners<br />

oder „Lincken haus" und im Jahre 15G6 wird Friderich Ferdinandt<br />

Fronleuttner als Eigenthümer des Hauses 146 bezeichnet. (Birk,<br />

Materialien zur Top. der Stadt Wien Separatabdruck S. 28.)<br />

Zur Kritik der vorliegenden Medaille mag, was das Material<br />

anbelangt, auf jene schöne Medaille aus lichtem Buchsbaumholz

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