Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

328 M. Bahrfeldt:
2. Herzog August der jüngere.
Münzstätte Hitzacker.
Herzog Augast errichtete im Jabre 1619 in seiner Residenz
Hitzacker eine Münzstätte, auf welcher nur Reichsthaler und Doppelschillinge
geprägt werden sollten. Ich entnehme diese Nachricht und
ebenso die folgende, dass als Münzmeister Zacharias Müller, Bürger
und Goldschmied aus Hildesheim, am 6. August 1619 angestellt
worden sei, dem mehrerwähnten Aufsatze des Universitäts-Rathes
Wolff. Wober Wolff diese Nachricht hat, ist mir unbekannt; ich habe
aber nicht den geringsten Zweifel an der Richtigkeit der Angaben,
welche hinsichtlich des Beginns der Prägung durch die vorhandenen
Münzen durchaus bestätigt werden.
Herzog Christian von Celle, in dem Wunsche, den Münzwirren
entgegenzutreten, versuchte auch bei seinen Vettern auf Schließung
der Münzstätten einzuwirken und sie zu veranlassen, mit ihm hinsichtlich
der in Münzsachen zu ergreifenden Massregeln gemeinsame
Sache zu machen, denn es musste ihm daran liegen, dass sein
scharfes, aber sehr verständiges Münzedict vom 14. September 1621,
dessen früher schon Erwähnung gethan ist (S.255), auch in denLüneburgischen
Nachbargebieten Eingang fand. Dennoch stiess er auf
Widerstand. Eine Correspondenz zwischen der Regierung in Celle
und dem Celleschen „Zöllner zu Hitzacker, Wilhelm Bolte", giebt
darüber Auskunft und bringt gleichzeitig einige Nachrichten über
die Münzstätte in Hitzacker.
Die Regierung zu Celle schreibt unterm 24. September 1621 an
Bolte, er möge doch „den Münzmeister, welcher sich itzo zu Hitzacker
aufhalten und keine Bestallung haben soll", nach Celle senden,
da man mit ihm unterhandeln wolle. Bolte berichtet unterm 30.
desselben Monats Folcrendes: