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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 521<br />

des k. k. Hauptraünzarats und des k. k. Hofkamm erarchivs gearbeiteten Abhandlung<br />

unseres verehrten Vereinsmitgliedes Oberbergrath Carl Eitter von<br />

Ernst: Zur Geschichte der Münzstätte Günzburg. Die Fülle unbekannter Nachrichten<br />

ist geradezu erstaunlich und löst mancherlei numismatische Räthsel, obwohl<br />

sich der Verfasser vorerst auf die Schicksale der Günzburger Münzstätte<br />

unter der Kaiserin Maria Theresia, also auf die Jahre 1763— 1780 beschränkte.<br />

Da Herr v. Ernst sein Thema auch in einem Vortrag behandelt hat, von dem im<br />

jMonatsblatt Nr. 125 der numismatischen Gesellschaft ein Auszug erschienen ist,<br />

so begnüge ich mich mit der Aufzählung der Abschnitte, die in denMittheiluugeu<br />

der bayerischen numismatischen Gesellschaft in erweiterter Fassung vorliegen.<br />

Gründung der Münzstätte Günzburg (S. 3): Erbauung zweier Münzhäuser (S. 7);<br />

die ersten Prägiuigen der Günzburger Mün^e (S. 14) Prägung der Füntkreuzerstücke<br />

(S. 21); die Burgauer Thaler von 1766 und 1767 (S. 23) 5 Aeuderung<br />

;<br />

des Gepräges der Günzburger Münzen und deren Folgen (S. 33); die Augsburger<br />

k. k, privilegirte ausländische Silberhandlung (S. 37) ; Einführung der Achtelkopfstücke<br />

und der Kupfermünzen in den österreichischen Vorlanden und im<br />

schwäbischen Kreise (S. 40) ; fremde Prägungen der Günzburger Münze (Fürstenberg,<br />

Ulm, Constanz, Augsburg, Strassburg) (S. 48)-, Medaillenprägungen<br />

der Günzburger Münze (5i) Vervollständigung der Münzeinrichtungen in Günzburg,<br />

Erbauung eines Kupferhammerwerkes (59). Das Münzamt und die Münzbeamten<br />

(65).<br />

Die zweite Abhandlung im vorliegenden Hefte „Ein Ducatenfund" von<br />

A. Horchler gibt über die Beschaffenheit eines Münzschatzes von 36 Stück<br />

Ducaten Aufschluss, der in Kempten bei Vertiefung eines Kellers gehoben<br />

wurde. Die Münzen gehören zu einem Drittel dem 16., zu zwei Drittel dem<br />

17. Jahrhundert an und vertheilen sich auf 20 Münzherren, die grösste Zahl (9;<br />

entfällt auf Gepräge der vereinigten Niederlande. Da das jüngste Stück des<br />

Fundes — ein holländischer Ducaten — die Jahreszahl 1693 trägt,<br />

so ist mit<br />

ziemlicher Sicherheit anzunehmen, dass die Vergrabung in die Zeit des<br />

spanischen Erbfolgekrieg^s fällt, von dem auch die Stadt Kempten zu<br />

leiden hatte.<br />

Die dritte Abhandlung von Dr. Richard Ehrenberg-Altona „Die ersten<br />

Tiroler Guldener" ist laut Titelanmerkung nur das Bruchstück einer grossen<br />

Arbeit geldgesehichtlichen Inhalts, mit welcher sich der Verfasser schon seit<br />

längerer Zeit beschäftigt. „Unter den Thatsachen, welche die Entwicklung des<br />

mittelalterlichen Münzwesens zu dem der Neuzeit herbeigeführt haben, ist<br />

keine bedeutsamer, als das Erscheinen grober Silbermünzen". Wie ist nun<br />

deren plötzliches Auftauchen gegen Ende des<br />

15. Jahrhunderts zu erklären?<br />

Mit den zunehmenden Geldbedürfnissen des Grossverkehres traf der mächtige<br />

Aufschwung der deutschen Silberproduction in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts<br />

zusammen, den unmittelbaren Anstoss aber gab, nach des Verfassers<br />

Ansicht, die Prägung der Lira Tron zu Venedig 1472, der alsbald die Ausmüuzuug<br />

der ersten dicken „Testoue" Grossone da 20 soldi „durch Herzog<br />

Galeazzo Maria Sforza von Mailand (f 1476) gefolgt sei. Uebertroffen wurden

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