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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande etc. 166<br />

Dienst und münzte, nachdem er<br />

im Mai und Juni 1621 noch einen<br />

Posten Doppelschreckenberger geprägt hatte (s. oben, S. 162), wie<br />

aus einigen Notizen über die Ausprägungen in den Jahren 1622 und<br />

1623 hervorgeht, hauptsächlich Thaler. Die Einnahmen des Herzogs<br />

ans der Münze erfuhren aber eine wesentliche Verringerung, denn<br />

der Münzmeister zahlte bis zum Ablauf des am 1. October 1621 auf<br />

ein Jahr geschlossenen Contractes nur 3 Pfennige für jeden ausgeprägten<br />

Thaler. Am 1. October 1622 'wurde der Contract mit<br />

Thomas Timpfe erneuert und darin die von ihm an den Herzog zu<br />

entrichtende jährliche Abgabe auf 550 „gute mit Unserem Wappen<br />

und Brustbild geprägte Keichsthaler" festgesetzt. Auf wie lange der<br />

Vertrag geschlossen wurde, ist nicht ersichtlich; er scheint stillschweigend<br />

auch im Jahre 1623 verlängert worden zu sein. Am<br />

18. August 1624 jedoch kündigte der Herzog dem Timpfe den<br />

Dienst, erlaubte ihm aber noch bis zum 1. April 1625 im alten<br />

Dienstverhältnisse zu bleiben, dann müsste er das Münzhaus räumen<br />

und auch die vorgestreckte Summe von 8000 M. lüb. = 2666 Reichsthaler<br />

zurückzahlen.<br />

Timpfes Finanzen standen nicht gut; er hatte, wie wir später<br />

sehen werden, durch die Bürgschaft für den ausMoisburg entwichenen<br />

Münzmeister Hans Georg Meinhardt grosse Verluste erlitten und<br />

konnte sich davon nicht erholen.<br />

So war er denn auch am 30. März<br />

1625 bei seiner Dienstentlassung nicht im Stande zu zahlen und<br />

bat um Aufschub. Er habe viel Verluste gehabt, das Silber sei zu<br />

theuer und schwerer zu bekommen, obwohl er gute Geschäftsverbindungen<br />

habe, so z. B. nach der Mark, von wo aus ihm das<br />

Silber eher angeboten würde, als dem Münzmeister zu Hamburg.<br />

Aber Timpfe konnte auch in den folgenden Jahren nicht zahlen,<br />

erbat<br />

und erhielt immer wieder Aufschub gegen neue Obligationen,<br />

deren letzte vom 4. August 1627 datirt.<br />

er<br />

Inzwischen war der Herzog<br />

auch mit dem Münzmeister Samuel Timpfe zu Steinbeck, dem Bruder<br />

des Thomas, in Verbindung getreten, damit er als Erbe seines für die<br />

vorgestreckten 8000 Mark sich mitverbürgt habenden Vaters Simon<br />

(s. oben, S. 140) für diese Summe aufkomme, da sein Bruder Thomas<br />

zahlungsunfähig war.<br />

Samuel liess jedoch nichts von sich hören.^"<br />

Die Bewerbungen Thomas Timpfes um den Münzmeisterposten<br />

in Winsen an der Luhe (s. unten, S. 272) sind die letzten Nachiichten

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