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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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184 M. Bahrfeldt;<br />

Jost erschienen nicht, sie waren unter Mitnahme des in der Münze<br />

vorräthigen Silbers, das dem Herzog als Bürgschaft dienen sollte,<br />

heimlich entwichen und hatten sich über die zugefrorene Elbe auf<br />

dänisches Gebiet nach Wandsbeck begeben. Aus den Büchern stellte<br />

sich<br />

nun heraus, dass Meinhard den Pächtern gegenüber durchaus<br />

seinen contractlichen Verpflichtungen nachgekommen war, dass den<br />

Pächtern vielmehr zahlreiche Unregelmässigkeiten vorzuwerfen<br />

waren:<br />

1. Der auf drei Monate geschlossene Vertrag sei üur einen Monat<br />

gehalten, für die seit dem 7. Januar 1622 verflossene Zeit die<br />

Herzog gebührende Abgabe noch nicht bezahlt w^orden.<br />

dem<br />

2. Das vorräthige Silber, welches dem Herzoge bürgen sollte,<br />

wäre heimlich fortgeschafft, so dass die mit vielen Kosten einge-,<br />

richtete Münzstätte öde dastände. Auf das Münzgebäude sei sehr<br />

w^enig Acht gegeben und die Instrumente seien schlecht behandelt<br />

worden. Endlich<br />

3. seien die aufgekauften geringhaltigen Gelder (es werden<br />

namentlich schwedische und dänische Sechslinge<br />

und Rundstücke<br />

genannt) mit grossem Gewinn in Münzsorten umgeprägt worden,<br />

welche in Polen und Hochdeutschland gangbar wären, und des<br />

Herzogs Münze hätten sie leer stehen lassen, d. h. es seien keine<br />

Sorten mit des Herzogs Gepräge gemünzt worden.<br />

Hieraus erklärt sich auch die grosse Seltenheit<br />

der Moisburger<br />

Münzen des Herzogs Wilhelm mit dem Zeichen des Münzmeisters<br />

Meinhard.<br />

Um die entwichenen Pächter in Haft zu bringen, wandte der<br />

Herzog sieh an den dänischen Amtmann Marquard Peutz zu Seegeberg,<br />

doch zog die Angelegenheit sich ausserordentlich in die Länge,<br />

da erst<br />

von König Christian IV. in Kopenhagen die Erlaubniss hierzu<br />

eingeholt werden musste. Als dessen Zustimmung endlich erfolgt<br />

war, hatten sich die Schuldigen aus Wandsbeck entfernt und der<br />

drohenden Verhaftung entzogen.<br />

Der Herzog hieh sich nun an die Verwandten des Magnus Isaak,<br />

welche mit dem Herzoge einen Vergleich schlössen und eine gewisse<br />

Summe zahlten. Endlich wurde auch Isaak selbst wieder rehabilitirt,<br />

nachdem er dem Herzoge einen silbernen Pokal, mit Gold ausgelegt,<br />

versprochen hatte, „so schön und röhr, dass sich Ihrer fljrstl. Gnaden

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