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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Miinzzeichen und Miinzmeisterbuchstaben auf Osten*. Münzen. 483<br />

1892), naclige wiesen bat, das Mlinzamt Graz im Jahre 1772 aufgehoben;<br />

der Kreuzer kann daher dort nicht geprägt worden sein.<br />

Es blieb also nur noch Nagybanya, weil der dortigen Münzstätte,<br />

wie wir im nächsten Abschnitte sehen werden, im Jahre 1765 der<br />

Mtinzbuchstabe G zugewiesen worden war, und man die Verordnung,<br />

mit welcher diese Zuweisung erfolgte, irrig deutete.<br />

Es ist mir nun gelungen, den Ursprungsort und die Bestimmung<br />

dieses Kupferkreuzers in den Acten des Hofkammerarchivs aufzufinden<br />

und so bin ich in der Lage, alle die aufgezählten Zweifel<br />

endgiltig zu beheben.<br />

Als am 13. Mai 1779 durch den Frieden von Teschen der<br />

zweite bayerische Erbfolgekrieg beigelegt und von Bayern das Innviertel<br />

an Oesterreich abgetreten worden war, lag der Regierung<br />

daran, in dem neuerworbenen Gebiete möglichst rasch die in den<br />

Erbländern herrschende ConventionsWährung einzuführen.<br />

Es mangelte<br />

hauptsächlich an Kupfermünzen für das Innviertel, und so<br />

erhielt das Münzamt in Günzburg mit Verordnung der Hofkammer<br />

in Münz- und Bergwesen vom 26. Juni 1779 den Auftrag, alle<br />

Vorbereitungen zu treffen, um in kürzester Zeit für das Innviertel<br />

Kupferkreuzer zu prägen, zu welchen die Punzen mit der nächsten<br />

Post vom Hauptmünzamte in Wien abgehen würden. Schon am<br />

25. August 1779 konnte das Münzamt Günzburg berichten, dass auf<br />

die bestellten 20.000 fl. in Kupferkreuzern, der Rest von 5.500 fl.<br />

auf dem „Ordinary Ulmer Schiff-' verladen wurde, wobei 1 fl.<br />

Reichswährung per Centner Fracht accordirt worden sei. Die binnen<br />

sechs Wochen bewirkte Ausmünzung von 1,200.000 Kupferkreuzern<br />

fand die Anerkennung der Hofkammer, welche in der Verordnung<br />

vom 3. September 1779 das Münzamt Günzburg, ob der raschen<br />

Erfüllung des erhaltenen Auftrages belobte.<br />

Selbstverständlich war auf den Prägestempeln, welche mittelst<br />

der aus Wien übersendeten Punzen in<br />

Günzburg hergestellt wurden,<br />

der Münzbuchstabe G beigesetzt worden. Die mit diesem Buchstaben<br />

bezeichneten Kreuzer vom Jahre 1779 sind also aus Günzburg hervorgegangen<br />

und sind sowohl dahin als auch (als Ergänzung zu<br />

J. Kolbs „Die Münzen, Medaillen und Jetone des Erzherzogthums<br />

Oesterreich ob der Enns",Linz, 1882) nach Oberösterreich zu legen, da<br />

sie ausdrücklich für das Innviertel bestellt und geprägt worden sind.<br />

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