28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

488 C. V. Ernst:<br />

welches Zeichen aus einem unter das Portrait zu setzenden Buchstaben<br />

dergestalt zu bestehen hat, dass für das laufende Jahr A, für<br />

1767 B u. s. w., die folgenden Buchstaben nach der Reihe der Jahre<br />

genommen werden sollen".<br />

Franz I.<br />

Allen Sammlern sind die so<br />

bezeichneten Münzen des Kaisers<br />

mit der Jahreszahl 1765 bekannt, und nun wird ihnen auch<br />

erklärlich, warum dieselben (mit einigen Ausnahmen) nicht wie die<br />

früheren Münzen des Kaisers Franz die Doppelbuchstaben zu beiden<br />

Seiten<br />

des Adlers, sondern andere Buchstaben zur Bezeichnung des<br />

Prägeortes aufweisen. Es waren eben 6 Wochen zuvor jene Prägeort-<br />

Buchstaben A bis H für den Mitregenten Joseph IL und nunmehr die<br />

Buchstaben des Alphabets zur BezeichnungdesPrägejahresderMünzen<br />

mit dem Bilde des verstorbenen Kaisers Franz I.<br />

eingeführt worden<br />

und so gelangten zumeist die ersteren Buchstaben auch für diese<br />

nachgeprägten Münzen Kaisers Franz I. zur Anwendung. Dadurch<br />

entstanden abermals Doppelbuchstaben, die jedoch nebeneinander<br />

unter dem Brustbilde des Kaisers stehen und so ist also beispielsweise<br />

ein Zwanziger, welcher die Buchstaben BC neben einander unter<br />

dem Kopfe des Kaisers trägt, zu Kremnitz im Jahre 1768 geprägt<br />

worden.<br />

Da aber die Verordnung vom 21. Juli 1766 die Prägeort Buchstaben<br />

A bis H für diese nachgeprägten Münzen Franz I.<br />

nicht ausdrücklich<br />

anbefahl, so wurde sie in einzelnen Münzämtern dahin<br />

interpretirt, dass die frühere Bezeichnung mit den Doppelbuchstaben<br />

W— I, H—A beizubehalten sei. So ist mir ein Zwanziger Franz I.<br />

nns Hall mit der Jahreszahl 1765 bekannt, der unter dem Kopfe<br />

ein A, d. i. 1766 und zur Bezeichnung der Prägestätte auf dem Reverse<br />

neben dem Adler die früheren Buchstaben H—A trägt.<br />

Till. Wiedereinfiihrimg der Münzmeisterbuclistabeii.<br />

Auffallend und lange nicht erklärlich war mir und ist es gewiss<br />

allen Sammlern bisher geblieben, dass kurz nach Erlassung der<br />

ersteren der soeben angeführten Verordnungen die Münzen plötzlich<br />

wieder die längst und wiederholt abgeschafften Anfangsbuchstaben<br />

der Namen der Münzbeamten aufweisen. Dank der<br />

aus den Acten des Hofkammer-Archives geschöpften Belehrung, bin<br />

ich in der Lage, nunmehr auch hier die Aufklärung zu geben. Die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!