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Römische Bleitesserae. 11
lieferten, ist nicht zu entscheiden. Sie kommen auch ohne Beziehung
auf das Kaiserhaus häufig- vor, behalten aber ihren Charakter
besseren Materials und besserer Ausführung.
Die Grösse der
Tesserae schwankt zwischen 42—48 mm; der
Hauptmasse nach liegen sie zwischen 12— 18 mm. Die Grössen von
20 mm und darüber sind nicht mehr häufig, ebenso die unter 10 mm,
die Dicke von 1— 3 mwi. Der Form nach sind sie rund; viereckige,
dreieckige, ovale kommen vor, aber nur vereinzelt.
Von den gebrauchten Typen ist im Allgemeinen zu bemerken:
die Köpfe sind gewöhnlich gut individualisirt, so dass man Gladiatorenköpfe
als Porträts ansehen kann, die Typen der Götterköpfe
sind festgehalten und nicht leicht mit den Gladiatorenköpfen zu
verwechseln. Ebenso sind die Götterfiguren in gewissen Typen festgehalten,
wie bei Münzen, und bei schlechtester Ausführung und
schlechtester Erhaltung, wenn nur ein Schatten sichtbar ist, zu erkennen.
Die Thierkämpfer, Reiter, Gladiatoren erscheinen zum Theile
in Kampfstellung oder mit ihren Waffen und Werkzeugen. Sie
scheinen vielfach in militärischer Ausrüstung aufgetreten zu sein,
so dass ihre Unterscheidung von Soldaten kaum möglich ist.
Die Thiere sind gut charakterisirt, bei Pferden ist das norische
Pferd vom arabischen, so wie der Pony vom gewöhnlichen Pferd
genau zu unterscheiden, das Nashorn vom Nilpferd und diese vom
Elephanten bei nur massiger Erhaltung zu trennen; nur bei den
Raubthieren des Katzengeschlechtes wird man in Zweifel sein, ob
man einen Löwen oder Panther oder Leopard vor sieh hat. Auch
bei Schlange oder Aal wird die Bestimmung zweifelhaft, ebenso
bei manchen Insecten. Bei Darstellung von Hausgeräthen, Werkzeugen
u. s. w. ist es manchmal der Mangel an Kenntniss des Gegenstandes,
der die Deutung erschwert und nur Muthmassungen Raum
lässt.
Die Ausführung der Stempel ist sehr verschieden, von künstlerisch
fast correcter Ausführung bis zum rohesten Typus sind alle
Stufen vorhanden.
Bezüglich der Erhaltung ist zu bemerken, dass dem Metall
entsprechend, gute Erhaltung selten ist, man muss mit mittelmässiger
Erhaltung vorlieb nehmen; die nahezu oder vollständig zu Grunde
Gegangenen entziehen sich von selbst der Beschreibung.