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Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande etc. 279
Reichs Ständen zuvor gemünzten gerechten Sorten enthalten, die Münzen anderwärts
nicht verleihen, untaugliche in ermeltemReichs-Münzeclict nicht begriffene,
sonderlich aber auf so geringen Inhalt gesetzte verbotene Sorten keineswegs
ausgehen lassen sollen, alles bei daselbst einverleibten Pönen und Strafen, so
befindet sich doch in facto wahr, auch nunmehr Reichs- und Landkundig und
bringet über das der Augenschein selbsten mit, dass viel Chur-, Fürsten, Stände
und Städte an unterschiedlichen Orten in dero Landschaften und Gebieten ihres
Gefallens unterschiedliche Münzstätten anordnen, theils denselben auch die
Stempel um ein gewisses Geld hinleihen, die gute grobe Reichssorten zerbrechen
und in Tiegel setzen, allerhand geringe, als Sechs- und Dreibäzner fürnemlich,
wie auch andere höhere und niedere obvermeltem Münzedict in Gehalt zuwider
laufenden Sorten daraus prägen und schlagen lassen,
gestalt ein Solches nicht
allein aus vorgelegtem mit lit A. sigTiirten, mit sonderem Fleiss ausgefertigtem
Abdruck*^) etlicher Stände silberne Münzsorten, so mit solchen hochverbotenen
Zusätzen ausgebracht werden, dass
da selbige auf das obvermelte Münzedict
redigii-t werden sollten, mit dem vierten, fünften so wohl sechsten Theil erlangen
würden, klärlich zu sehen, sondern auch aus der Prob und Valvirung
der übrigen nicht beigesetzten Stände haufenweis herumfahrenden Münzsorten
leichtHch ans helle Licht des Tags gebracht und von den münzenden Ständen
selbst nicht verneinet werden könne. Wann nun unter solchen Ständen des
heiligen Reichs E. E. E. L. L. L. und Ihr verordnete Münzmeisttr auch erfunden,
in dem nemhchen Sechs- und Dreibäzner, auch andere Sorten in sehr geringem
Yalor unter E. E. E. L. L. L. Gepräg ausgegangen und hin und wieder ausgebracht
worden, wie solches jetztberührter Abdruck sub Nr. 1 und 13,
auch der
kundbare Augenschein mitbringet, dieses aber jetzt angeregten Reichsordimngen
vorleugsten publicirten und so oftmaln erneuerten und noch endlich im
Jahi'e 1600 aufgerichten Deputations- Abschied bekräftigten Münzedicten
diametro zuwider lauft,
auch im Reich pessimi exempli und summuni periculum
in mora. Dann da solche allerhöchste Unordnung in Münzen insgeheim nicht
also bald abgeschafft werden sollte, Ihr Münzbeständern und Münzmeister
respective mit des gemeinen Mannes äussersten Verderben, auch wider alle
Recht und Billigkeit über Euren albereits empfangenen Genuas noch ferner bereichern
imd also anstatt gerechter und dem Münzedict gemässer Münzen obangedeutete,
an Gehalt viel zu geringe Sorten ins Reich also einschleifen werden,
dass man dero ohne merklichen Schaden nicht mehr ledig werden, keine groben
Reichssorten mehr bekommen, sondern darzu alles was man nur kaufen will, es
in die höchste Steigerung bereits gerathen, noch Aveiters hierdurch gebracht
würde, dem Kayserl. Fiscalat-Amt, auch auf dergleichen Sachen ein wachendes
Auge zu haben in alle wege, wann anderwertig keine Abschaffung fürgenommen
würde, oblieget, bevorab, weil dieses eingerissenen und weit aussehenden Unheils
halber bereits Befehl ertheilt, länger nicht zuzusehen, sondern mit gebürenden
Processen ohne Respect zu verfahren, also Unsers Kayserl. Kammergerichts
Jurisdictio aus den Reichs- und Kammergerichtsordnungen genugsam
*') Lag den Acten nicht bei.