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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Münzzeichen und Münzmeisterbuchstaben auf österr. Münzen. 467<br />

I. Das Yerschwinden der MünzTbuehstaben.<br />

Ich gehe zunächst auf die Zeit zurück, zu welcher, wie erwähnt,<br />

die Münzmeisterzeichen plötzlich verschwinden. Es war dies unter<br />

Kaiser Karl VI. und erfolgte infolge einer k. Resolution, mit welcher<br />

die Anbringung solcher Beizeichen ausdrücklick verboten wurde.<br />

Veranlasst war diese kais. Entscheidung durch einen Vortrag, den<br />

der Hofkammerpräsident Graf Gundacker am 12. October 1712<br />

bezüglich des Gepräges der Gold- und Silbermünzen dem kurz<br />

zuvor zur Regierung gelangten Kaiser erstattete. Die darin enthalteneu<br />

Anträge wurden auf Grund von Beschlüssen<br />

einer Commission gestellt,<br />

welcher der Hofkammer-Rath David von Palm, der Münzamts-<br />

Inspector Georg Erasmus Schickmayer, der kais.<br />

Autiquarius Carl<br />

Gustav Heraeus und die beiden Stempelschneider Johann Michael<br />

Hofmann des Wiener und Daniel Warow des Kremnitzer Münzamtes,<br />

angehörten. Es überrascht geradezu, zu lesen, mit welcher<br />

Sorgfalt (im Gegensatze zu heute) die auf das Gepräge der beiden<br />

Münzseiten abzielenden Bestimmungen erwogen und begründet sind,<br />

daher ich es mir nicht versagen kann, den Eingang jenes unterthänigsten<br />

Vortrages an den Kaiser hier wiederzugeben : i)<br />

Die<br />

Allergnädigster Kaysser und Herr, Herr etc.<br />

Hoheith und würde Euer kayl. Cathol. Mayst Glorwürdigst-angetrettenen<br />

Regierung, welche billiclier massen. in allem, mit einen sonderbaliren<br />

splendor Dero Kayser-König- und Erzlierzoglichen Prärogativen herfür leuchten<br />

solle, und das absehen, so Dero Gehörst<br />

Kays. Hofcaramer schon längsten gehabt,<br />

die Kays. auss-Münzmig der Gold- und Silbernen Sorten, ausser dess Valor<br />

im Gewicht und Halt, auch in den Gepräg und Volumine, zierlicher einzurichten,<br />

haben deu Anlass gegeben, die Capital Münzen in silber und Gold, allss Thaler<br />

und Ducaten, So von nun an, Gott gebe auf ohnerdenklich-lange Jahre, unter<br />

Euer Kayl. Cathol. Mayst. geheyligten Bildnuss geprägt sollen werden, mit<br />

stäts beyhaltendem Valore intrinseco, in forma extrinsecä, solchergestalten<br />

ausgehen zu lassen, damit hierdurch die küniftige Annales der Regierung von<br />

Euer Kays. Cathol. Mayst. illustriert und auch durch diese rubrica der Verbesserung<br />

dess Münzwesens in Dero diessaithigen Königreichen und Landen,<br />

der ganzen Welt bekhannt gemacht werden möge. Es hatt zu solchem Ende die<br />

) Dieser Vortrag ist auch inNewald's: „Beiträge zur österr. Münzkunde'<br />

dem vollen Wortlaute nach abgedruckt.<br />

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