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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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256 M. Bahrfeldf.<br />

Berathschlagung des vorerwähnten MUnzedicts nach Celle berufen<br />

war^ unterm 16. September 1621 folgendes Sehreiben des Herzogs zu:<br />

„Lieber Getreuer. Wir begehren hiermit in Gnaden zuverlässig,<br />

Du wollest alsobald von gut Thalersilber, soviel Du dessen zu<br />

bekommen, auf künftige billigmässige Vergleichung Gutegroschen,<br />

deren 24 Stücke einen Reichsthaler juste an Schrot und Korn austragen,<br />

bis auf ein, zwei oder dreitausend Reichsthaler ausmünzen,<br />

das andere Münzen aber bis dahin einstellen, und durch Unsere<br />

Beamten dortselbsten solche neue Münz wohlverwahrt anhero bringen<br />

lassen."<br />

Ich bezweifele aber,<br />

dass diese Ausmünzung und dass überhaupt<br />

eine Prägung von Groschen auf der Münzstätte zu Winsen stattgefunden<br />

hat. Der Münzmeister lag Ende des Jahres 1621 geraume<br />

Zeit in Hamburg krank und dann scheinen ihm die Vorschriften des<br />

Herzogs bezüglich des Schrots der Münzen nicht annehmbar<br />

gewesen zu sein. Am 26. September 1621 wird nämlich dem Münzmeister<br />

ein Posten Reichsthaler zugesandt, mit dem Auftrage, daraus<br />

Silbergroschen, 192 Stücke aus der feinen Mark, zu prägen.<br />

In den<br />

Acten findet sich nun ein tags darauf entworfener Ansatz über die<br />

Ausprägung von Silbergroschen, abgedruckt als Anlage 24, in<br />

welchem dargelegt wird, dass der Münzmeister erst bei 216 Stücken<br />

aus der feinen Mark einigermassen auf die Kosten kommen könne.<br />

Kein Wunder, dass dann der Münzmeister bei einem Schrot von<br />

192 Stück nicht gewillt war, aus eigener Tasche 24 Silbergroschen,<br />

also einen ganzen Thaler, auf die vermünzte feine Mark zuzulegen.<br />

Ein anderer Grund, der mich zu der Annahme veranlasst,<br />

dass von den zahlreichen Yierundzwanzigsteln des Jahres 1621<br />

keine in Winsen geprägt sind, ist der, dass keiner dieser Groschen<br />

das so kenntliche Münzzeichen des Winser Münzmeisters Meinhard<br />

trägt. Zum Theil freilich haben sie überhaupt kein Münzzeichen; auf<br />

einem Theil derselben aber findet sich am Schluss der Umschrift<br />

ein Herz, auf einem anderen eine eigenthümliche Rosette aus Doppelfäden<br />

angebracht; so dass beide vielleicht als Zeichen von MUnzmeistern<br />

aufzufassen sind.<br />

Dennoch habe ich mich veranlasst gefühlt, diese zahlreichen<br />

kleinen Silbermünzen hier kurz zusammenzustellen und<br />

gute Abbildungen<br />

von ihnen zu geben, um so eine Grundlage für etwaige

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