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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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172 M. Bahrfeldt:<br />

a, h) Britisch Museum; c) königl. Münzkab. zu München; d) Hann. Piov.<br />

Mus., auch Dr. Baesecke; fj Elkan;<br />

e) ehemals Sammlung Reimmann, Kat. II,<br />

Nr. 3471 ; gj städt. Münzsamml. zu Braunschweig. Vergl. Schulthess Nr. 6659/60.<br />

Aus dem Jahre 1625 sind mir Münzen mit dem Zeichen des<br />

Münzmeisters Thomas Timpfe nicht bekannt geworden, er hat in<br />

demselben wahrscheinlich nicht mehr gemünzt.<br />

Sein Nachfolger an<br />

der Münzstätte Harburg wurde, obwohl Timpfe dieses mehrfach zu<br />

hintertreiben versucht hatte, Lazarus Christian Hopfgarten, aus dem<br />

Stifte Halberstadt gebürtig. Wie die Wahl des Herzogs gerade auf<br />

diese Persönlichkeit fallen konnte, ist nicht recht verständlich, denn<br />

es ging dem Hopfgarten keineswegs der Ruf besonderen Sachverständnisses<br />

voraus,<br />

und sein Vorleben hatte auch manchen dunklen<br />

Punkt aufzuweisen. Ueber Alles war der Herzog vorher unterrichtet.<br />

. . .: „Er ist früher ein Spielmann gewesen und im Lande<br />

umhergezogen, und hat sich<br />

des Theriakkrams gebraucht; und obwohl<br />

Katholik, mit einer leichtfertigen Weibsperson sich verheirathet,<br />

die vorher eines Domherrn Köchin gewesen. Bei der Schreckenberger<br />

Zeiten hat er im Lande Braunschweig ex abrupto als Münzmeister<br />

gedient, welches Handwerk er sonsten die Tage seines<br />

Lebens nicht gelernt. Hat sich damals sehr prächtig gehalten und<br />

seine Münzgesellen mit fliegenden Fahnen zur Arbeit auf- und abziehen<br />

lassen. Wie darauf nun das Münzwesen in einen anderen und<br />

besseren Stand gekommen, hat er Anfangs beim Herzoge zu Braunschweig,<br />

nachmals bischöflicher Regierung allhie aufm St. Moritzberge<br />

gut Geld der Reichsordnung gemäss zu schlagen versprochen,<br />

nachmals aber hat sich in der Probe gefunden, dass seine geschlagenen<br />

guten Groschen nicht nur an dem Gehalt zu arm, sondern<br />

auch an dem Gewicht zu leicht gewesen, auch also, dass sie endlich<br />

von den sämmtlichen Kreisständen auf gehaltenem Probationstage gar<br />

vor untauglich erkannt und abgesetzet worden.<br />

Er hat nichts desto<br />

min sich wissen zu insinuirn, ist vor der Strafe geblieben, nur dass<br />

ihm damals alsbald der Hammer alhie gelegt worden und ist siederdem<br />

bis hierher ohne Dienst geblieben." — So der Inhalt eines Briefes<br />

an den Herzog.<br />

Zufolge des mit ihm am 18. Februar 1625 abgeschlossenen<br />

Vertrages wurde Hopfgarten von Ostern (30. März) 1625 auf fünf<br />

Jahre zum Verwalter der Münze zu Harburg angenommen. Er konnte

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