28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die römischen Münzen des Kaisers Gordiamis III. und deren antike Fälschungen.<br />

^l-d<br />

auf dem Gebiete des römischen Mtinzwesens zu ähnlichen Untersuchungen<br />

anzueifern, weil ich nicht bezweifle, dass bei aufmerksamer<br />

Prüfung der Münzreihen anderer Kaiser die gleiche Eiutheilung<br />

nach Officinen zulässig sein dürfte und überdies manches,<br />

auf den Münzen verewigte Ereigniss die richtige Deutung erfahren<br />

könnte.<br />

Nicht minder wichtig erscheint es mir, dass die Eintheilung<br />

der Münzstätte Rom nach Officinen, durch welche Eintheilung es<br />

mir gelungen ist,<br />

die anderen Prägeorte auszuscheiden, zu gewissen<br />

geographischen und geschichtlichen Feststellungen geführt hat,<br />

Verfahren, das, auf die Münzen früherer Kaiser angewendet, voraussichtlich<br />

zu ähnlichen Erfolgen führen dürfte. Es ist zweifellos, dass<br />

die augenscheinlich nicht nach Rom gehörenden Münzen andere<br />

Gruppen bilden und anderen Prägeorten zugetheilt werden müssen.<br />

Zieht man dann die geschichtlichen Ereignisse zu Rathe, so wird<br />

es an der Hand eines reichen Münzmateriales, wie es mir in meiner<br />

Sammlung glücklicher Weise zu Gebote stand, möglich, diese<br />

Gruppen örtlich einzutheilen. So habe ich bei Gordianus eine nach<br />

Rom nicht passende Gruppe entdeckt, welche im ersten und zweiten<br />

Jahre seiner Regierung geschlossen auftritt, dann plötzlich verschwindet,<br />

um erst in seinem letzten Regiernngsjahre wieder aufzutauchen.<br />

Diese Erscheinung musste mich auf das münzreiche<br />

Antiochia führen, welches nach dem zweiten Regierungsjahre<br />

Gordianus' von den Persern erobert worden und in der gedachten<br />

Zwischenzeit von denselben besetzt war. Als Antiochia von Gordianus<br />

zurückgenommen wurde, begann die dortige Münzstätte ihre Thätigkeit<br />

wieder und lieferte die zu der erwähnten Gruppe gehörenden<br />

Münzen aus dem letzten Jahre seiner Herrschaft.<br />

Eine andere Münzreihe taucht mittlerweile auf, die ebenfalls<br />

nicht Rom zugesprochen werden kann; nahe lag es, anzunehmen,<br />

dass diese Münzen für den grossen Feldzug gegen die Perser<br />

geprägt worden seien,<br />

ein<br />

zumal gewisse Darstellungen auf denselben,<br />

beispielsweise die, die Siege der Römer kennzeichnende Victoria,<br />

mit diesem Kriege in Verbindung zu bringen sind. Man muss daher<br />

die Errichtung einer Münzstätte vermuthen, welche, dem Kriegsschauplätze<br />

nahe gelegen, dem Heere das nöthige Geld zuführte;<br />

sie ist im Osten des Reiches, wahrscheinlich in den Balkanländern<br />

27*

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!