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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 383<br />

rechnungsmässig auf 3559^ und die hiermit genau übereinstimmende<br />

Gewichtsaugabe des Verfassers für den Golddukaten Giov. Dandolos (S. 137)<br />

hisst vermuthen, dass hier eine wirkliciie Nachwägung nicht zu Grunde liege,<br />

wie denn auch die Angabe des Titels mit vollen 1-000 ebenfalls weniger einer<br />

modernen strengen Analyse, als den gesetzlichen und technischen Ansätzen der<br />

Entstehungszeit entspricht.<br />

Nach meinen Rechnungen und Wägungen bleiben die betreffenden Ansätze<br />

hinter denjenigen Papadopolis nicht unbeträchtlich zurück. Mit den<br />

Wägungen hat es freilich, angi^sichts des ümstandes, dass die feinen Münzen<br />

insgemein dem Beschneiden anheimgefallen, die übrigen aber schon mangelhaft<br />

aus der Münze hervorgegangen sind, ein missliches Bewandtniss.<br />

Diese Frage<br />

wird von besonderer Bedeutung auch für den silbernen Grosso Enrico Dandolos<br />

(1192— 12C5) und seiner Nachfolger, den seinerzeit weltbekannten Matapan.<br />

Auch hier ist des Verfassers Angabe über den Titel mit 0, 965 (Peggio 40) kein<br />

Ergebniss einer wirklichen Probe, sondern einer blossen Rechnung, insbesondere<br />

nach der Angabe Pegolottis (Cap. 73) über die Legirung des Grosso<br />

ven. mit 11 Unzen 14 Denaren, was nach 288 : 278= 1152 : 1112 allerdings dem<br />

Titel peggio 40 venetianisch genau entspricht.<br />

Allein hiebei kann die Erinnerung<br />

an die Angabe Carlis nicht unterlassen werden, wenn er von den Grossi<br />

sagt: „La loro lega poi 1' ho constaptemente ritrovato peggio per marca<br />

carati 44, pure la lega statutaria era in Venezia di carati 40". Hinsichtlich des<br />

Gewichtes, welches Verfasser mit 42-1 grani veneti im Durchschnitte bestimmt,<br />

gibt derselbe die wünschenswerte genaue Rechtfertigung (S. 84). lieber die<br />

währungsmässige Entwicklung finden sich in des Verfassers neuestem Werke<br />

die Daten wieder, welche er schon in der erwähnten älteren Schrift zusammengestellt<br />

hatte. Als erschöpft kann dieser wichtige und schwierige Gegenstand<br />

hiermit freilich lange nicht betrachtet werden. Für die eigenartige typische Ausstattung<br />

der beiden Hauptmünzen Venedigs bis<br />

zur Tron'schen Reform sind<br />

die Hmweise des Verfassers auf die herzoglichen Siegel, von denen die für den<br />

Gegenstand wichtigsten auch in Abbildungen vorgeführt werden, interessant<br />

und aufklärend. Tadellos sind auch die in vorzüglichem Kupferdnicke nach den<br />

Zeichnungen Carl Kunz' ausgeführten Münzabbildungen auf 16 Tafeln, wie denn<br />

Verfasser in der Vorrede hervorzuheben nicht unterlässt, dass er den Bemühungen<br />

des nun verewigten Triester Custoden und eines anderen venetianisehen<br />

Münzforschers, Vincenzo Lazari, Vieles verdanke. Die allzukurze Zeit,<br />

welche mir zur Anzeige dieses in der numismatischen Literatur der Neuzeit<br />

bedeutsamen Werkes gegönnt war, macht es mir untunlich,<br />

dessen Verdienste<br />

allseitig zu würdigen. Namenthch muss ich mir für heute versagen, auf eine<br />

Reihe von theils in den Text des Werkes, theils in den Anhang aufgenommenen<br />

Urkundentexten näher einzugehen, welche für die Geldgeschichte Venedigs<br />

von WicJjtigkeit, hier zum erstenmale an die Oeffenthchkeit treten und von<br />

den Erfolgen der archivalischeu Forschungen des Verfassers ein vortheilhaftes<br />

Zeugniss ablegen. Auch gewahre ich nachträglich, dass Verfasser das Opfer<br />

nicht gescheut hat, einen Grosso der ältesten Zeit (des Dogen Pietro Ziani,

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