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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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482<br />

C". V. Ernst:<br />

gesetzmässigen Conventionsmünzen nur in den zwei Jahren 1764<br />

und 1765 vor; dann trat ebenfalls das Burgauer Wappen entweder<br />

für sich allein (auf den Günzburger Conventionsthalern von 1766<br />

lind 1767) oder im Herzschilde des Adlers, zur Bezeichnung der<br />

Münzstätte Günzburg ein. Nur auf kleinen Silberscheidemünzen<br />

kommt später noch der Buchstabe G vor, beispielsweise auf dem<br />

mit Vis Thaler bezeichneten Stücke (= 21/3 kr. C. M., also 3 kr.<br />

des in den österr. Vorlanden bestehenden 24 11. Fusses oder ein<br />

halber vorderländischer Sechser) welcher im Averse das Günzburger<br />

Wappen trägt und zuerst 1772 geprägt wurde. Man hat eben<br />

jene Silber-Scheidemünzen den Kupfermünzen gleichgehalten und<br />

daher mit dem für das Kupfergeld bestimmten Anfangsbuchstaben<br />

des Prägeortes, d. i. mit G bezeichnet. Von den Grazer Kupfermünzen,<br />

welche ebenfalls den Buchstaben G aufweisen,<br />

unterscheiden<br />

sich aber die seit 1772 in Günzburg geprägten Kupfermünzen<br />

durch das auf ihnen angebrachte Burgauer Wappen.<br />

Der Münzbuchstabe G kommt übrigens auch auf einem Kupferkreuzer<br />

mit erbländischem Gepräge vor, über dessen Zutli eilung<br />

man bisher im Zweifel war. Es ist dies der Kreuzer vom Jahre 1779<br />

mit dem geradezu medaillenartig herausgearbeitetem Brustbilde der<br />

Kaiserin Maria Theresia auf der Hauptseite, wie es uns auf den<br />

Kupfermünzen der Emission von 1772 entgegentritt. Der auf der<br />

Kückseite unter der Jahreszahl angebrachte. Buchstabe G hat die<br />

verschiedensten Deutungen erfahren. Obzwar dieser Buchstabe auf<br />

den Günzburger Kupfermünzen seit 1772 erscheint, wollte man<br />

diesen Kreuzer nicht nach Günzburg legen,<br />

weil die dort geprägten<br />

Kupfermünzen nicht das Bild der Kaiserin, sondern das Burgauer<br />

Wappen tragen. Zudem ist er aqch schwerer als die Günzburger<br />

Kreuzer, d. h. er ist nach dem Patente vom Jahre 1760 zu 80 fl.<br />

aus dem Wiener Centner ausgeprägt, während in Günzburg aus der<br />

gleichen Menge Kupfer JOO fl. hervorgingen, wobei man Kreuzer<br />

des in den österreichischen Vorlanden üblichen 24 Guldenfusses<br />

schuf. Man zog es daher vor, jenen Kupferkreuzer der Münzstätte<br />

Graz zuzuweisen, weil der Buchstabe G auf Kupfermünzen derselben<br />

vorkommt. Dies hat auch Neumann getlian, der unseren<br />

Kupferkreuzer als Nr. 1244 unter den steierischen Geprägen anführt.<br />

Nun wurde aber, wie Dr. Hans Tauber (Num. Zeitschr. Bd. XXIV

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