28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Münzzeichen und MünzmeisterLuchstabon auf österr. Münzen. 507<br />

F. Kreyczi gelang, auch tbatsäcblich diese Verordnung herbeizuschaffen,<br />

ist um so bemerkenswerther,<br />

als dieselbe auf der Innenseite<br />

eines Actes entworfen ist, welcher einen ganz anderen<br />

Gegenstand, nämlich die Enthebung eines Graveurs des Wiener<br />

Hauptmünzamtes betrifft.<br />

Der Director der Graveurakademie hatte berichtet, dass wegen<br />

des beschränkten Raumes des Graveurielocales dieser Scholar<br />

nicht beschäftigt werden könne. Der Fall kam in einer Rathssitzung<br />

zur Verhandlung und da bei dieser Gelegenheit auch die Frage der<br />

Prägungen im neuen Münzamte zu Salzburg besprochen wurde,<br />

schrieb der Referent den gefassten Beschluss in das gleiche<br />

Actenstück.<br />

Dasselbe hat folgenden Wortlaut<br />

„An den Bergrath und Graveur-Academie-Director J. N. Würth.<br />

Da man beschlossen hat, den Münzbuchstab D, welcher<br />

vormals die Ausprägung bei dem längst aufgehobenen Münzamte<br />

zu Grätz bezeichnete, nunmehr auf das unter die österreichischkaiserliche<br />

Regierung gelangende Münzamt zu Salzburg zu<br />

übertragen,<br />

so wird der Her Bergrath hievon zu dem Ende benachrichtiget,<br />

um sich darnach bei Vorrichtung der Punzen für das<br />

gedachte Münzamt zu Salzburg benehmen zu können.<br />

Wien, den 19. März 1806."<br />

Damit ist nun endgiltig festgestellt, dass das viel umstrittene D<br />

Salzburg zuzutheilen sei. Um so auffallender ist es mir, dass Herr<br />

Gustav Zeller, dieser gewiegte Kenner der Salzburger Gepräge,<br />

nicht ebenfalls darauf verfallen sei. Nahe daran war er jedenfalls,<br />

denn er weist, wie bereits erwähnt, in seinem Werke die Zwanziger<br />

von 1804 bis 1810, trotz der Münzbuchstabeu A und G, Salzburg<br />

zu, weil sie unter den Titeln des Kaisers auch jenen eines Herzogs<br />

von Salzburg enthalten. Nun kommt aber das SAL[isburgiae] Dux<br />

auch in der Umschrift der Dukaten (von 1805, 1806 und 1809) und<br />

der Zwanziger aus den Jahren 1806, 1807, 1808 und 1809 mit D<br />

vor; hätte Herr Zeller auch diese für Salzburg in Anspruch genommen,<br />

so würde durch die von mir angeführte Verordnung nur<br />

bestätigt, dass er damit das Richtige getroffen habe.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!