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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge ziu- Miinzgeschiclitc der Lnueburgischen Lande etc. 265<br />

In der kursächsischen Schreckenberger Valvation von 1622<br />

werden diese Sclireckenberg-er zu 4 Loth 2 Gr. fein und 102 1/2 Stück<br />

auf die Mark befunden 39).<br />

Meinhard verliess gegen Ende 1621 die Dienste des Herzogs<br />

Christian und trat, vs^ie wir gesehen haben, am 1. Januar 1622 in<br />

die des Herzogs Wilhelm, als<br />

Münzmeister zuMoisburg. Dort entwich<br />

er mit Hinterlassung vieler Schulden schon im April 1622 (vergl. oben<br />

S. 185). Anscheinend war er auch dem Herzog Christian eine nicht<br />

unbeträchtliche Summe schuldig geblieben, denn auf ihn bezieht sich<br />

zweifellos das in Anlage 25 befindliche Schreiben vom 28. November<br />

1629. Ob in der Sache weitere Schritte gethan sind, erhellt aus den<br />

Acten nicht. So war die Münzstätte Winsen zunächst nicht besetzt und<br />

erst im Spätjahre 1622 wurde als neuer Münzmeister der bereits<br />

erwähnte Henning Hauses, auch Hein Hans genannt, bestellt.<br />

„Wir<br />

seindt geneigt", schreibt Herzog Christian unterm 14. September<br />

1622 an die Beamten zu Winsen, „Heinen Hans zu einem Münzmeister<br />

hinwiederum zu nehmen, gestalt er dann itzo die Probe<br />

mit dem kleinen Gelde machen wird. Begehren demnach in Gnaden,<br />

Ihr w^ollet ihm dazu nottürftig Holz abfolgen lassen etc. und nach<br />

Befindung seine Beförderung thun".<br />

Er wurde in Gemeinschaft mit<br />

den Münzmeistern Jonas Georgens von Lüneburg undHenning Schreiber<br />

von Clausthal am 3. Februar 1623 auf dem Kreistage zu Braunschweig<br />

vereidigt, hatte jedoch schon vorher, noch 1622, wie die<br />

Münzen ausweisen, seine Thätigkeit begonnen. Hauptsächlich sind<br />

von ihm 2 Schilling-Stücke geprägt worden, eine breite ungemein<br />

hässliche Münzsorte, die wir auch in gleicher Art von Herzog Julius<br />

Ernst und ähnlich von der Stadt Lüneburg besitzen.<br />

Sie tragen die<br />

die Bezeichnung „Reichs Schrot und Korn" und sind offenbar<br />

auch<br />

zu dem Zweke geschlagen, um dieselben von den während der<br />

Kipper- und Wipperzeit ausgegangenen Doppelschillingen zu unterscheiden<br />

und denselben eine günstige Aufnahme in den auf dem<br />

rechten Eibufer belegenen Ländern des niedersächsischen und obersächsischen<br />

Kreises, in welchen diese Schillinge die übliche Scheidemünze<br />

waren, zu verschaffen^o).<br />

39) „Aus Dresdener Sammlungen« Heft 4, 1891, S. 65.<br />

*o) Wolff in der Bl. f. Mzfrde., S. 591.

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